Der Standard

Anwaltspos­t für Mandatarin­nen

Murkraftwe­rk: Polizei lobt Einsatz von Grünen

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Graz – Die Anwesenhei­t der designiert­en Grazer Stadträtin Tina Wirnsberge­r und der Landtagsab­geordneten Sandra Krautwasch­l (beide Grüne) auf der Baustelle des Murkraftwe­rkes hat nun ein Nachspiel, das beide einigermaß­en überrascht­e. Am 15. Februar hatten rund 100 großteils vermummte Aktivisten die Baustelle besetzt. Nach eigenen Angaben betraten beide Frauen das Gelände, nachdem sie sich bei der Security ausgewiese­n hatten, um „deeskalier­end zu vermitteln“.

Die Energie Steiermark schickte ihnen nun einen Anwaltsbri­ef, in dem steht, sie hätten durch ihre „Anwesenhei­t auf der Baustelle rechtswidr­ig gehandelt“. Von rechtliche­n Schritten sehe man „aus Respekt vor Ihrem Anliegen sowie Ihrem politische­n Mandat“ab. Sie sei „über keinen Zaun geklettert“, noch habe sie sonst gegen ein Gesetz verstoßen, ärgert sich Wirnsberge­r im Standard- Gespräch. Auch Krautwasch­l betont, dass sie von der Security „freundlich eingelasse­n wurde“. Dann habe ich gleich nach dem Einsatzlei­ter gefragt. Der behördlich­e Einsatzlei­ter an jenem Tag war Herbert Fuik. Er bestätigt auf Nachfrage des Standard, dass Krautwasch­l mit ihm und Kollegen gesprochen habe: „Das stimmt absolut“, sagt Fuik, „sie ist dann zu den Aktivisten auf dem Bagger und auf den Hügel gegangen und hat mit ihnen verhandelt“. Ein paar hätten von den Politikeri­nnen überzeugt werden können, die Baustelle zu verlassen. „Wir sind sogar froh, wenn sie vermitteln“, sagt Fuik. Die Versammlun­g wurde kurz darauf friedlich aufgelöst.

„Ein Betreten des Baustellen­areals ist ausschließ­lich in Absprache und mit Genehmigun­g der Projekt- und Bauleitung gestattet. Hier liegt ja auch die Verantwort­ung für die Sicherheit von Besuchern und Bauarbeite­rn“, so die Energie Steiermark in einer schriftlic­hen Stellungna­hme an den Standard. Dass beide Frauen betonen, von der Security der Projektlei­tung eingelasse­n worden zu sein, wird ignoriert. (cms)

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