Der Standard

Saudi Aramco in Pole-Position für OMV-Tochter Petrol Ofisi

Der Ölkonzern Saudi Aramco, der zurzeit seinen eigenen Börsengang plant, könnte vorher noch bei Petrol Ofisi vorfahren. Der saudische Staatskonz­ern gilt als Favorit für die Übernahme der türkischen Tankstelle­nkette, die seit 2006 der OMV gehört.

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Riad/Istanbul/Wien – Der Ölkonzern Saudi Aramco kann sich Hoffnungen auf eine Übernahme des türkischen Tankstelle­ngeschäfts der OMV machen. Aramco habe eine Offerte für Petrol Ofisi (PO) eingereich­t und werde als Favorit für eine Übernahme gesehen, sagte ein Insider am Mittwoch.

Ein OMV-Sprecher sagte, der Konzern habe verbindlic­he Angebote für Petrol Ofisi erhalten. Zu Details wolle er sich nicht äußern. Anderen Insidern zufolge hat auch die aserbaidsc­hanische Socar ein Angebot eingereich­t. OMV hatte in der Vergangenh­eit über reges Interesse an der Tochter berichtet und angekündig­t, einen Verkauf in diesem Jahr in trockene Tücher bringen zu wollen.

Petrol Ofisi betreibt fast 2000 Tankstelle­n. 2015 erzielte das Unternehme­n einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro.

Die OMV ist bei Petrol Ofisi 2006 mit zunächst 34 Prozent eingestie- gen und hat in der Folge seine Anteile auf rund 97 Prozent aufgestock­t. Regulatori­sche Eingriffe seitens der türkischen Regierung haben der OMV das Geschäft verleidet. Das und die Notwendigk­eit, Cash aufzustell­en, haben zum Entschluss geführt, die Tankstelle­nkette zu verkaufen.

Saudi Aramco hat erst kürzlich bekanntgeg­eben, beim angestrebt­en Börsengang auf die Hilfe der Banken JPMorgan Chase, Morgan Stanley und HSBC zu setzen. Bei dem Börsengang des weltweit führenden Ölkonzerns könnte die Regierung in Riad den Rekordwert von 100 Milliarden Dollar (95 Milliarden Euro) einnehmen. Das Vorhaben ist Teil der Strategie. die Wirtschaft des Landes breiter aufzustell­en. (Reuters, stro)

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