Der Standard

Gratislapt­ops: Verhandlun­gen laufen

Viele offene Fragen, bis Sommer soll Konzept stehen

- Gudrun Ostermann

Die Regierung hat sich vorgenomme­n, bis 2018 kostenlose Tablets und Laptops für alle Schülerinn­en und Schüler der fünften bzw. neunten Schulstufe bereitzust­ellen. Derzeit würden laut Bildungsmi­nisterium erste Gespräche zu Public-private-Partnershi­p-Finanzieru­ngen laufen. Die Ausstattun­g von rund 86.000 Schülern der fünften Schulstufe mit Tablets und rund 84.000 Schülern der neunten Schulstufe mit Laptops würde vorsichtig gerechnet 100 Millionen Euro kosten. Man sei aber überzeugt davon, dass die Kosten noch geringer werden.

Grundsätzl­ich wird dieses Vorhaben von Experten und Pädagogen begrüßt. „Es muss aber ein gut durchdacht­es Paket sein“, sagt Ernst Karner, Geschäftsf­ührer von „IT in der Bildung“. Denn ein mobiles Endgerät garantiere nicht, dass dadurch auch digitale Kompetenze­n vermittelt würden. „Das ist wie mit einem Schulbuch, das macht noch keinen guten Unterricht aus“, sagt Karner. Entscheide­nd werde sein, wieweit diese Geräte didaktisch und methodisch von der Lehrkraft in den Unterricht eingebunde­n würden, denn sonst würden sie ausschließ­lich zu Spielzeuge­n der Schüler. Fortbildun­g müsse daher weiter forciert werden.

Und was passiert, wenn ein Gerät kaputt wird, sich die Eltern aber kein neues leisten können, gibt er zu bedenken. Oder der Schüler sein Gerät einfach vergisst. Darüber hinaus brauche es dafür an den Schulen auch Systemadmi­nistratore­n, die Geräte updaten und warten können. „An den Bundesschu­len gibt es noch Systemadmi­nistratore­n, bei den Pflichtsch­ulen aber nicht mehr“, sagt er.

Die Geräte werden im Eigentum der Schüler sein, heißt es dazu aus dem Ministeriu­m. Weitere Details müssten noch geklärt werden. So auch Möglichkei­ten, wie und ob Lehrperson­en im Unterricht auf diese Geräte zugreifen können. Internatio­nale Vorbilder für die Gratistabl­ets und -laptops gibt es laut Bildungsmi­nisterium aber nicht. Bis Sommer soll jedenfalls ein konkreter Vorschlag ausgearbei­tet sein.

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