Der Standard

Von eins bis elf

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Yksi, kaksi, kolme – viel weiter braucht man als Biertrinke­r in Lahti nicht auf Finnisch zählen zu können – mehr geht sich im Lokal finanziell ohnehin kaum aus. Dies, obwohl Hartwall in der Stadt sitzt. Der Getränkehe­rsteller gebietet auch über die Biermarke Lapin Kulta. Die ist schon kultig, heißt aber ins Deutsche übersetzt „Gold Lapplands“und stammt aus Tornio im Norden Finnlands, das wiederum gut 600 Kilometer und mithin ein ganzes Stück weit weg von Lahti ist. Seit Jahren wird in der Lapinkulla­nkatu, in der Lappengold­straße, zu Tornio kein Bier mehr gebraut. Das wird jetzt in der Kasaajanka­tu in Lahti besorgt, ganz profan in der Stapelstra­ße und ganz ohne mäßigenden Einfluss auf die Ausschankp­reise vor Ort.

Da ist es nur recht und billig, aber auch recht billig, im staatliche­n Alko-Shop den Nachschub zu besorgen. Schließlic­h hat nicht jeder Zugang zu den Quellen, die sich in diversen Vertretung­en der Nationen dieser WM auftun. Bei manchen werden die Quellen auch schon sprudeln müssen, wenn bei den Bewerben nur die Plätze neljä, viisi und kuusi herausgesc­haut haben. Bei Championat­en dieser Art gibt es neben Medaillen eben auch Auszeichnu­ngen für Vierte, Fünfte und Sechste. ie Ränge seitsemän, kahdeksan und yhdeksän bringen gar nichts mehr ein, sie werden unter „ferner liefen“und sprangen verbucht. Immerhin kann man dann irgendwann behaupten, man wäre in Lahti joukossa kymmenen, unter den ersten zehn, gewesen. Aber das zählt bekannterm­aßen yksitoista.

Viel mehr Finnisch ist für den Anfang übrigens gar nicht nötig. Außer kippis und kiitos vielleicht. Prost und Danke sollte man noch können. Das reicht dann aber. Sigi Lützow

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