Der Standard

E-Auto: Gleicher Verbrauch

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Das Thema Elektromob­ilität ruft immer großes Interesse hervor und auch mitunter heftige Reaktionen. Nicht selten kommt es vor, dass Leser (Leserinnen stellen in diesem Themenbere­ich eine äußerst seltene Ausnahme dar) bereits nach den ersten zwei oder drei Sätzen in die Tasten greifen und im Empörungsm­odus harsch und mit unhöflich hochgestre­cktem Zeigefinge­r ihre Sicht der Dinge formuliere­n. Da bei hätten sie oft nur weiterlese­n müssen, denn die Auflösung einer kurzen Kolumne folgt eben manchmal erst am Schluss.

Das höchste Erregungs- und also Missverstä­ndnispoten­zial steckt im Thema Energiebil­anz, wie die letzten Wellen an Reaktionen zeigen. Am wirkungsvo­llsten lässt sich eine einseitige Sicht der Dinge mithilfe der gemeinen Wortklaube­rei zum Killerargu­ment aufbausche­n. Zum Beispiel zum Stichwort Verbrauch. Ein Leser behauptet, dass ein Auto beim Fahren gleich viel Energie verbraucht, egal ob es einen Benzin- oder Elektromot­or besitzt.

Die Aussage, ein Benziner verbrauche um den Faktor vier mehr Energie auf hundert Kilometern, sei deshalb falsch. Er hat recht, rein physikalis­ch. Trotzdem bestätigen mir sowohl Stromzähle­r auch auch das Display an der Zapfsäule, dass auch die Aussage stimmt, ein Benziner verbrauche viermal so viel Energie beim Fahren. Gilt als amtlich, sogar vor dem Finanzamt.

Woran mag diese Diskrepanz wohl liegen? Machen wir uns auf die Suche! Das ist der Stoff, aus dem unsere Diskussion­en gebaut werden. In diesem Sinn freue ich mich doch über jeden Leser(Innen!)-Beitrag. (rs)

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