Exoten ist nichts verboten
Subarus kompaktester Kombi, ein klein wenig anders
Wien/Kärnten – Subaru ist seit je her der Meister des Allradantriebs. Die Japaner brachten 1972 den ersten Allrad-Pkw auf den Markt, also lange bevor Audi in den 80er-Jahren den Quattro entwickelte. Und Subaru setzt seit 1966 konsequent auf den Boxermotor, bei dem sich die Zylinder in 180 Grad leicht versetzt gegenüberliegen. Das bringt eine höhere Laufruhe und durch die flache Bauweise einen tieferen Schwerpunkt des Fahrzeugs.
Subaru baut immer schon gute und qualitativ hochwertige Autos, früher eher auf der billigen Seite, mittlerweile ist die Automarke des japanischen Konzerns Fuji Heavy Industries (an dem Toyota zu 16,5 Prozent beteiligt ist) aber bereits in die gehobene Mittelklasse vorgestoßen, schon fast zu vergleichen mit Audi oder BMW, aber doch ein Stück günstiger. Auch beim Design hat sich über die Jahre viel geändert: Die Autos sind gefälliger, schicker geworden, innen wie außen. Früher war die Inneneinrichtung ein wenig rustikal gehalten, heute ist die Qualitätsanmutung hochwertig, auch optisch.
Mit dem Levorg will man im umkämpften Segment der Kompaktklassekombis mitmischen. Subaru geht dabei – zumindest in Europa und erst recht in Österreich – aber mit einem Wettbewerbsnachteil an den Start: Den Levorg gibt es nur als Benziner, nicht als Diesel. Sehr sympathisch. Exotisch mutet auch der Name an, irgendwie org, um auch diesen Schmäh angebracht zu haben. Tatsächlich setzt sich Levorg aus den Wörtern LEgacy (der Vorgänger), reVOlution und touRinG zusammen, ein wenig kompliziert, aber soll sein.
Grundsätzlich ist der Levorg recht sportlich angelegt, das merkt man auch am straffen Fahrwerk, das den Zustand der Straße recht direkt kommuniziert. Der 1,6-Liter-Boxermotor leistet 170 PS, mehr Auswahl gibt es in der Motorisierung nicht. Das reicht gut aus, im Stadtverkehr wirkt der Levorg allerdings ein wenig unbändig und nervös, die gänzlich komfortable Fahrruhe stellt sich erst im Überlandverkehr ein.
Serienmäßig ist eine CVT-Automatik verbaut. Um den Gewohnheiten europäischer Kunden entgegenzukommen, wurde dafür eine adaptive Steuerung entwickelt: Bei stärkerem Niederdrücken des Gaspedals wechselt das Getriebe von stufenloser Kraftübertragung zu geschaltetem Gangwechsel.
Die Ausstattung, vor allem jene im Topmodell GT-S Exklusive mit Ledersitzen und Navi, ist überkomplett, da fängt bei BMW oder VW erst das Ankreuzen in der Extraliste an.