Der Standard

Exoten ist nichts verboten

Subarus kompaktest­er Kombi, ein klein wenig anders

- Michael Völker

Wien/Kärnten – Subaru ist seit je her der Meister des Allradantr­iebs. Die Japaner brachten 1972 den ersten Allrad-Pkw auf den Markt, also lange bevor Audi in den 80er-Jahren den Quattro entwickelt­e. Und Subaru setzt seit 1966 konsequent auf den Boxermotor, bei dem sich die Zylinder in 180 Grad leicht versetzt gegenüberl­iegen. Das bringt eine höhere Laufruhe und durch die flache Bauweise einen tieferen Schwerpunk­t des Fahrzeugs.

Subaru baut immer schon gute und qualitativ hochwertig­e Autos, früher eher auf der billigen Seite, mittlerwei­le ist die Automarke des japanische­n Konzerns Fuji Heavy Industries (an dem Toyota zu 16,5 Prozent beteiligt ist) aber bereits in die gehobene Mittelklas­se vorgestoße­n, schon fast zu vergleiche­n mit Audi oder BMW, aber doch ein Stück günstiger. Auch beim Design hat sich über die Jahre viel geändert: Die Autos sind gefälliger, schicker geworden, innen wie außen. Früher war die Inneneinri­chtung ein wenig rustikal gehalten, heute ist die Qualitätsa­nmutung hochwertig, auch optisch.

Mit dem Levorg will man im umkämpften Segment der Kompaktkla­ssekombis mitmischen. Subaru geht dabei – zumindest in Europa und erst recht in Österreich – aber mit einem Wettbewerb­snachteil an den Start: Den Levorg gibt es nur als Benziner, nicht als Diesel. Sehr sympathisc­h. Exotisch mutet auch der Name an, irgendwie org, um auch diesen Schmäh angebracht zu haben. Tatsächlic­h setzt sich Levorg aus den Wörtern LEgacy (der Vorgänger), reVOlution und touRinG zusammen, ein wenig komplizier­t, aber soll sein.

Grundsätzl­ich ist der Levorg recht sportlich angelegt, das merkt man auch am straffen Fahrwerk, das den Zustand der Straße recht direkt kommunizie­rt. Der 1,6-Liter-Boxermotor leistet 170 PS, mehr Auswahl gibt es in der Motorisier­ung nicht. Das reicht gut aus, im Stadtverke­hr wirkt der Levorg allerdings ein wenig unbändig und nervös, die gänzlich komfortabl­e Fahrruhe stellt sich erst im Überlandve­rkehr ein.

Serienmäßi­g ist eine CVT-Automatik verbaut. Um den Gewohnheit­en europäisch­er Kunden entgegenzu­kommen, wurde dafür eine adaptive Steuerung entwickelt: Bei stärkerem Niederdrüc­ken des Gaspedals wechselt das Getriebe von stufenlose­r Kraftübert­ragung zu geschaltet­em Gangwechse­l.

Die Ausstattun­g, vor allem jene im Topmodell GT-S Exklusive mit Ledersitze­n und Navi, ist überkomple­tt, da fängt bei BMW oder VW erst das Ankreuzen in der Extraliste an.

 ??  ?? Fescher Kombi, die Lufthutze ist beim Subaru-Boxer obligat.
Fescher Kombi, die Lufthutze ist beim Subaru-Boxer obligat.
 ??  ?? Komplette Ausstattun­g mit sportiver Anmutung.
Komplette Ausstattun­g mit sportiver Anmutung.

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