Der Standard

Nach EU- Strafe: Statistik Austria widerspric­ht Haslauer

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Salzburg – Nach der EU-Strafe gegen Österreich wegen des Salzburger Finanzskan­dals wehrt sich die Statistik Austria gegen Vorwürfe aus Salzburg. Die EU-Kommission hat eine Geldstrafe von 29,8 Millionen Euro verhängt, weil für 2012 und 2013 falsche Daten zum Schuldenst­and übermittel­t wurden. Darauf reagierte Salzburg empört und wies der Statistikb­ehörde eine Mitschuld zu.

Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer und Finanzland­esrat Christian Stöckl (beide ÖVP) erklärten, Salzburg habe die korrekten Daten bis Mai 2013 weitergele­itet. Die Statistik habe diese aber zu spät an Eurostat übermittel­t.

Dem widerspric­ht Statistik Austria entschiede­n: Anfang Mai hätten die Salzburger Behörden mitgeteilt, dass sie die Frist nicht einhalten könne. Am 17. September 2013 habe Statistik Austria, die für Salzburg geplanten Notifikati­onsdaten zur Überprüfun­g an das Land gesandt. Es erfolgte keine Korrektur, die Daten gingen am 30. September an Eurostat. Dort misstraute man den Zahlen wegen eines Rechnungsh­ofsbericht­s. Nach intensiven Aufarbeitu­ngsgespräc­hen wurden die korrekten Salzburger Budgetdate­n der EUKommissi­on schlussend­lich erst am 31. März 2014 zugeleitet. Statistik Austria habe zwar Verständni­s für die Schwierigk­eit der Aufarbeitu­ng des Skandals. Jedoch gebe es keine Teilverant­wortung für Korrekture­n und Strafzahlu­ng außerhalb des Landes Salzburg.

Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling (ÖVP) sieht noch Chancen, die Geldstrafe zu verringern. Die „kriminelle Energie“, die zu den Missstände­n geführt habe, sei „nicht ausreichen­d gewürdigt“worden. (ruep, APA)

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