Der Standard

EZB warnt vor „politische­n Unfällen“

-

Angesichts protektion­istischer Töne von US-Präsident Donald Trump und dem Aufstieg rechter Kräfte in Europa ist die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) geldpoliti­sch auf der Hut. Mit Blick auf die Wahlen in Frankreich und den Niederland­en treibt die EZB laut Chefvolksw­irt Peter Praet die Sorge vor „politische­n Unfällen“um: „Daher müssen wir gut vorbereite­t und wachsam sein“, sagte er am Donnerstag in London.

Bei der Inflation ist die EZB nahe ihrem Zielwert von knapp zwei Prozent. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann fordert daher ein Signal, dass bei den Zinsen das Ende der Fahnenstan­ge erreicht sei. Nationalba­nk-Gouverneur Ewald Nowotny hingegen betonte, er sehe dieses Jahr keinen Bedarf, an den Zinsen zu rütteln.

Die US-Börsen haben ihre Rekordjagd angeschobe­n von stei- genden Rohölpreis­en am Donnerstag fortgesetz­t. Laut US-Branchenve­rband API gingen die USRohöllag­erbestände zuletzt überrasche­nd zurück, was Konjunktur­optimismus nährte und positive Grundstimm­ung erzeugte. US-Finanzmini­ster Steven Mnuchin kündigte nun eine Steuerrefo­rm noch vor der Sommerpaus­e an.

Trotz ermutigend­er Firmenbila­nzen kamen Dax & Co nur in Trippelsch­ritten voran. „Die europäisch­en Indizes sind gefangen zwischen zwei Welten“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensb­erater QC Partners. Der Dax, der erstmals seit fast zwei Jahren die 12.000erMarke überwunden hatte, lag knapp im Minus. In Wien waren Wienerberg­er, OMV und Lenzing gut gefragt, während Zumtobel, Uniqa und Vienna Insurance Group unter Abgabedruc­k standen. (red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria