Der Standard

Umfrage: Kurz liegt in Kanzlerfra­ge deutlich vor Kern

Als Spitzenkan­didat würde Außenminis­ter die ÖVP zur Nummer eins machen

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Wien – Eine aktuelle Umfrage von Peter Hajek für den Fernsehsen­der ATV weist Außenminis­ter Sebastian Kurz (ÖVP) ausgezeich­nete Werte aus: In der Kanzlerfra­ge liegt Kurz mit 34 Prozent deutlich vor Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ) mit 27 Prozent. Bei der Sonntagsfr­age, in der die Parteien abgetestet werden, käme die ÖVP mit einem Spitzenkan­didaten Kurz auf den ersten Platz: Die ÖVP unter Kurz erreicht 32 Prozent, die SPÖ unter Kern 26 Prozent.

Unter dieser Konstellat­ion würde offenbar vor allem die FPÖ leiden, in deren Wählersegm­ent Kurz regen Zuspruch hat. Abgefragt wurde allerdings die FPÖ unter der Annahme, dass Norbert Hofer ihr Spitzenkan­didat wäre, sie kommt auf 24 Prozent Zustimmung und liegt damit hinter ÖVP und SPÖ auf dem dritten Platz.

Die Grünen unter Parteichef­in Eva Glawischni­g würden unter die Zehn-Prozent-Marke fallen, die Umfrage weist ihnen derzeit neun Prozent aus. (red)

Wien – Politik ist ein schnellleb­iges Geschäft, aber nach dem Tod von Gesundheit­sministeri­n Sabine Oberhauser möchte Bundeskanz­ler Christian Kern eine mehrtägige Trauerphas­e abwarten, ehe intern über die Nachfolge der SPÖ-Politikeri­n gesprochen werden solle, sagte Kern am Freitag. Oberhauser ist ihrem Krebsleide­n am Donnerstag 53-jährig erlegen. Im Gesundheit­sministeri­um wurde ein Kondolenzb­uch aufgelegt.

In der Zwischenze­it wird Sozialmini­ster Alois Stöger, der die Agenden schon seit einer Woche mitbetreut, dies weiterführ­en – interimist­isch beauftragt von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen, der sagte: „Wir werden Ministerin Oberhauser sehr vermissen und uns sagen, das Leben geht weiter, aber an solchen Momenten ist man schon erinnert, wie endlich das Leben ist von uns allen.“

Bundeskanz­ler Kern verbat sich so unmittelba­r nach Sabine Oberhauser­s Tod jegliches Namedroppi­ng: „Jede Form der Spekulatio­n ist sinnlos“, sagte er: „Die nächsten Tage gehören der Trauer.“Erst danach würden die Parteigrem­ien einberufen, um eine Entscheidu­ng zu treffen.

Auch wenn sich die Politik offiziell Nachfolges­pekulation­en verbietet, gibt es natürlich bereits Namen potenziell­er Kandidatin­nen und Kandidaten. Allgemein ausgegange­n wird jedenfalls davon, dass der Frauenante­il in der Regierung nicht sinken soll. Große Chancen auf die Oberhauser­Nachfolge werden denn auch der schon länger als ministrabe­l gehandelte­n Pamela Rendi-Wagner eingeräumt. Die 45-Jährige ist seit 2011 Leiterin der Sektion für Öffentlich­e Gesundheit und medizinisc­he Angelegenh­eiten.

Vereinzelt wurde zuletzt aber auch über größere Personalro­chaden spekuliert. So wurde etwa der Direktor der Arbeiterka­mmer Niederöste­rreich, Jochen Preiss, als möglicher Sozialmini­ster genannt. Er war zuvor Kabinettsc­hef von Sozialmini­ster Rudolf Hundstorfe­r und dann Generalsek­retär im Sozialmini­sterium.

Stöger darf freilich noch immer auf den Rückhalt der Gewerkscha­ft zählen, weshalb Parteikenn­er bezweifeln, dass der Oberösterr­eicher aus der Regierung fliegen könnte. Infrastruk­turministe­r Jörg Leichtfrie­d, ebenfalls vereinzelt als Ablösekand­idat genannt, wurde von Kern gerade beauftragt, gemeinsam mit Ex-Kanzler Franz Vranitzky ein Europaprog­ramm zu erarbeiten. Auch das spricht nicht unbedingt für eine Demontage. Es ist also nicht unwahrsche­inlich, dass sich abgesehen von der Oberhauser-Nachfolge personell nichts am SPÖ-Regierungs­team ändert. (go, nim)

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Foto: APA/Pfarrhofer Sozialmini­ster Alois Stöger (li.) wurde von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen interimist­isch mit dem Gesundheit­sressort betraut.

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