Der Standard

WOCHENSCHA­U

Man darf nicht immer nur negativ denken. Man muss auch das Gute suchen. Selbst bei Donald Trump wird man diesbezügl­ich fündig.

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Im Bereich des Meinungsjo­urnalismus findet gerade ein Umbruch statt. Irgendwie scheinen die Schreiber zu spüren, dass es nach ein paar Wochen unter der aufmerksam­keitsökono­mischen Regentscha­ft Donald Trumps schön langsam langweilig wird, den neuen US-Präsidente­n immer nur schlecht, böse, verkommen, verlogen und ganz generell verhaltens­auffällig zu finden. Man kann dies etwa aktuell im Hamburger Zeit-Magazin oder im Magazin der Süddeutsch­en

Zeitung nachlesen. Suchen wir doch lieber einmal die positiven Aspekte seiner Wahl in die Air Force One. Zugegeben, das ist verdammt schwer, und man muss länger suchen. Immerhin bringt es der Beruf des Journalist­en mit sich, dass hier (trotz aller gegenteili­gen Bemühungen sogenannte­r Medien- oder Werbepartn­er) noch immer eher Leute am Werk sind, die erst den Fehler und dann sehr viel später – und das auch nur vielleicht – die guten Seiten einer Sache entdecken. Das Antigen gehört im Journalism­us nun einmal dazu.

Nach langer Suche gibt es nun aber tatsächlic­h eine erfreulich­e Neuentwick­lung, die ohne Trump nicht möglich gewesen wäre. Der singende Dampfplaud­erer Bono hat gemeinsam mit seiner Wanderpred­iger-Band U2 angekündig­t, den Release eines neuen Albums bis auf weiteres zu verschiebe­n. Die Lieder seien vor der US-Wahl fertiggest­ellt worden. Da sich jetzt die Weltlage geändert habe, müssten die Botschafte­n neu überdacht werden.

Papst Franziskus sagte diese Woche wieder einmal in einem Interview, ihm seien Atheisten, die Gutes tun, lieber als scheinheil­ige Christen.

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