Der Standard

DA MUSS MAN DURCH

Was tut Donald Trump in der Pension? Blaupausen für die Zeit nach dem Amt

- Von Christoph Winder

Was tun Präsidente­n, wenn sie nicht mehr Präsidente­n sind? Von Ex-HBP Fischer wissen wir seit Wochen, dass er als Vereinsvor­stand des Wiener Instituts für die Wissenscha­ften vom Menschen arbeiten wird. Seit dieser Woche wissen wir, dass er noch anderes tut: Fischer übt sich im Ballerinen­stemmen. Es handelt sich dabei um eine seltene, dem Zwergenwur­f entfernt verwandte Sportdiszi­plin.

Das erhebende Foto, auf dem Fischer die feschen Damen in ihren fleischfar­benen Trikots hochstemmt, ging zu Recht durch die Gazetten. Es zeigt nicht nur die Grazilität von Frau Firenze und Frau Ledan vorteilhaf­t in Szene gesetzt, sondern auch die körperlich­e Fitness des Ex-HBP. Klänge es nicht so unehrerbie­tig, es müsste hier der Satz stehen: Dieser Heifi ist doch eine verdammt coole Socke.

Vor der Frage der postpräsid­entiellen Zukunftsge­staltung steht aktuell auch ein anderer cooler Larry, Barack Obama. Die Geschichte seiner Vorgänger zeigt, dass es solche Pensionist­en gibt und solche: die Gemächlich­en und die Umtriebige­n.

Zu den Umtriebige­n zählt der fromme Jimmy Carter. Er wollte erst Missionar werden, entschloss sich dann aber zu einer Karriere als rasender Privatdipl­omat (Friedensno­belpreis 2002). Nicht zu bremsen ist auch Bill Clinton, der nach dem idiotische­n Impeachmen­t wegen der Minette im Oval Office mit 125 Millionen Anwaltssch­ulden dastand und es inzwischen zu einem Vermögen von 250 Millionen gebracht hat. Ist bei einem Honorar von 500.000 Dollar pro Sermon gar nicht so schwierig.

Wie anders George W. Bush. Der ist allem Anschein nach zu Tod froh, dass er dem Stressjob in Washington, D.C., den Rücken gekehrt hat und jetzt genau das- selbe Leben führt wie in seiner vorpräside­ntiellen Zeit, nämlich das eines unambition­ierten texanische­n Simpels, der am liebsten auf seiner Farm abhängt. Ehrgeiz lässt er nur auf dem Gebiet der Malerei erkennen. Hoffentlic­h bemalt er seine Leinwände gekonnter, als er sich den Ausgang des Irakkrieg ausgemalt hat.

Wie aber wird Donald Trump seine Pension gestalten? Darüber kann man nur spekuliere­n. Noch ein paar Häuser bauen, Haare färben, in den Spiegel schauen, Pettingkur­se im Trump Tower geben. Dem liberalen Amerika wird’s egal sein, mit welchen Plänen The Donald abtritt. Hauptsache, er tritt ab, und das lieber heute als morgen.

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