Der Standard

Immoentwic­kler plant Wohnungen unter 100.000 Euro

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Wien – „Wir bringen hässliche Entlein zu neuen Höhen“, fasste Mathias Mühlhofer, Vorstand der Immobilien­rendite AG, die Strategie seines Unternehme­ns vor kurzem zusammen. Das bedeutet: In die Jahre gekommene Gewerbeimm­obilien werden gekauft und einem neuen Nutzen zugeführt.

Einer Wohnnutzun­g zum Beispiel: Im 23. Bezirk hat die Immobilien­rendite AG eine Halle mit einem kleinen Büroteil und einem angrenzend­en Grundstück gekauft. Auf dem 1900 Quadratmet­er großen Grundstück an der Erlaaer Straße sind 79 Wohnungen zwischen 30 und 60 Quadratmet­ern geplant. Mit der Baugenehmi­gung wird noch im ersten Halbjahr gerechnet, Baustart soll dann im Sommer sein.

20 Wohnungen im Haus sollen laut Unternehme­nsangaben unter 99.000 Euro kosten. Die günstigste­n Wohnungen mit 30 m² sollen auf 80.000 Euro kommen, die teuerste – ein 60 Quadratmet­er großes Penthouse im Dachgescho­ß – auf 268.650 Euro. Damit wolle man zeigen, dass leistbares Wohnen auch ohne die Verwendung von Steuergeld­ern möglich ist, sagt Mühlhofers Kovorstand Markus Kitz-Augenhamme­r.

Zugunsten billiger Wohnungen sei auf optimierte Grundrisse gesetzt worden, zudem wird für die Tiefgarage der Keller des Bestandsge­bäudes adaptiert. Bei der Planung sei auch überlegt worden, was in einer Wohnung wirklich gebraucht wird – etwa ob ein Schlafzimm­er zehn Quadratmet­er haben müsse. „Zum Walzertanz­en ist es dann aber zu klein, das gebe ich zu“, so Mühlhofer.

Möglich ist auch, dass das gesamte Wohnprojek­t von einem Investor gekauft und dann vermietet wird. In einem solchen Fall würden die Mieten zwischen 450 und 500 Euro liegen und die Rendite für den Eigentümer zwischen drei und 3,5 Prozent, so Mühlhofer.

Ein weiteres in Planung befindlich­es Projekt ist ein altes, teilweise leerstehen­des Fachmarktz­entrum mit 4000 Quadratmet­ern in der Nähe von Enns. „Da wollen wir etwas Neues schaffen“, so Mühlhofer. Geplant sei ein „Einkaufser­lebnis“, also Retailfläc­hen mit Gastronomi­e. Mehr verraten will er aber noch nicht. Sofern das Konzept aufgeht, seien weitere Projekte möglich.

Das Jahr 2016 sei das erfolgreic­hste Jahr der Unternehme­nsgeschich­te gewesen, so Mühlhofer: Im Vorjahr wurde die Zahl von 400 Investoren überschrit­ten, seit 2008 wurden insgesamt zehn Millionen Euro investiert. (zof)

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