Haftbefehl gegen Heidelberg-Amokfahrer
Nach der Todesfahrt in Deutschland ist ein Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter ausgestellt worden. Er soll einen 73-Jährigen getötet und zwei Österreicher verletzt haben. Sein Motiv ist noch unbekannt.
Heidelberg – Gegen den 35 Jahre alten mutmaßlichen Amokfahrer von Heidelberg ist ein Haftbefehl erlassen worden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Dem Deutschen werden, was im deutschen Recht möglich ist, mehrere Delikte vorgeworfen: Mord, versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und versuchter Totschlag.
Der in Heidelberg lebende Student soll am Samstag mit einem Mietwagen in eine Gruppe Passanten gefahren sein. Ein 73-Jähriger wurde dabei getötet, zwei weitere Fußgänger wurden verletzt. Die Verletzten seien beide österreichische Staatsbürger, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums am Sonntag. Es handelt sich um einen Mann und eine Frau, die bereits seit mehreren Jahren in Heidelberg leben. Die österreichische Botschaft stehe in Kontakt zu ihnen. Beide seien wohlauf, sie seien ambulant behandelt worden und hätten nur leichte Prellungen erlitten.
Der Verdächtige liegt nach einer Operation, die ob eines Bauchdurchschusses durch die Polizei nötig war, im Spital. Dort wird er von Polizisten bis zu seiner Verlegung in ein Gefängniskrankenhaus bewacht.
Laut Polizei gab es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Der Mann flüchtete nach der Tat zu Fuß und mit einem Messer bewaffnet, weshalb die Polizeibeamten auf ihn schossen. Auch gegen den Polizeischützen wird ermittelt. Überprüfungen finden nach einem Schusswaffengebrauch durch die Exekutive immer statt. Polizisten dürfen ihre Waffen nur in Extremsituationen einsetzen. Der Gebrauch der Waffe muss angedroht oder ein Warnschuss abgegeben werden. Dies sei auch geschehen. Der 35Jährige wurde mehrmals aufgefordert, sein Messer wegzulegen.
In einer ersten Vernehmung habe sich der mutmaßliche Täter, der bisher polizeilich nicht aufgefallen ist, nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sein Tatmotiv ist noch unbekannt. (APA, red)