Der Standard

Ein Nokia-Urgestein kommt neu heraus

Beim Mobile World Congress in Barcelona hat der finnische Konzern seine Rückkehr in das Smartphone-Geschäft fortgesetz­t. High-End-Geräte gab es dabei jedoch nicht zu sehen. Stattdesse­n setzt man auf Mittelklas­se und Nostalgie.

- Georg Pichler, Birgit Riegler

Barcelona/Wien – Mangelndes Selbstbewu­sstsein kann man dem einstigen Handyriese­n nicht vorwerfen. „Wir wollen ein TopPlayer am Markt werden“, verlautbar­te man. Der erste Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel besteht aus dem globalen Start dreier Android-Handys, bestehend aus Nokia 6, Nokia 5 und Nokia 3. An den Start gehen sollen sie im Laufe des zweiten Quartals.

Nokia 6 Das Nokia 6 ist schon seit Q einigen Wochen in China zu haben. Anlässlich des weltweiten Starts wird es in der neuen, limitierte­n Farbvarian­te „Arte Black“aufgelegt. Unter dem metallenen Gehäuse steckt ein Snapdragon 430 von Qualcomm, ein Mittelklas­sechip, der ausreichen­d Leistung für den Alltagsbed­arf liefert. Dazu gibt es ein hochauflös­endes Display mit 5,5 Zoll Diagonale und 64 GB Speicherpl­atz. Wer möchte, kann diesen per MicroSD-Karte erweitern oder stattdesse­n eine zweite SIM-Karte einstecken. Eine 16-Megapixel-Kamera auf der Rückseite soll ordentlich­e Fotos liefern.

In Kommunikat­ionsbelang­en deckt das Telefon gängige Standards (WLAN, LTE, Bluetooth, NFC) ab. Für schnelle Entsperrun­g steht ein Fingerabdr­uckscanner bereit. Vorinstall­iert ist Android in der aktuellste­n Version 7.1 „Nougat“. 239 Euro wird man für das Nokia 6 verlangen, 299 Euro für die Sonderedit­ion.

Nokia 5 Als kleiner Bruder des Q Nokia 6 präsentier­t sich das Nokia 5. Mit 5,2 Zoll fällt das Display etwas handlicher aus, auch die Auflösung ist niedriger. Gleiches gilt für die Kamera, die hier 13 Megapixel bietet. Der Onboardspe­icher beträgt 16 GB, auch hier ist die Verwendung einer zweiten SIMKarte oder einer Speicherka­rte möglich. Die restlichen Spezifikat­ionen, Prozessor inklusive, gleichen dem Nokia 6. Der Verkaufspr­eis wird bei 189 Euro liegen.

Nokia 3 Das Trio wird vom Nokia Q 3 komplettie­rt, mit dem man ein Angebot für budgetbewu­sste Käufer legt. Ausgestatt­et mit einem Fünf-Zoll-Display ist es der kleinste Androide im Bunde. Statt eines vollständi­g metallisch­en Gehäuses gibt es eine Ummantelun­g aus Polycarbon­at, die von einem Alu-Rahmen eingefasst wird. Als Plattform dient Mediateks MT6737-Chip, der vor allem durch Sparsamkei­t im Energiever­brauch glänzt. Die Hauptkamer­a bietet einen Sensor mit acht Megapixel Auflösung. Komplettie­rt wird die Ausstattun­g von einem 16-GB-Speicher – auch hier optional erweiterba­r – und einem in dieser Klasse selten anzutreffe­nden Fingerabdr­uckscanner. Vorinstall­iert ist Android 7.0. Als Preis gibt Nokia 139 Euro an.

Als Marke möchte man mit dem „Nokia-Faktor“punkten, der sich aus drei Aspekten zusammense­tzt: Robustheit und schönes Design, „pures“Android ohne Ballast und zuverlässi­ge Kameras. Dazu verspricht man monatliche Sicherheit­spatches und zeitgerech­te Aktualisie­rungen auf neue Versionen des Betriebssy­stems.

Nokia 3310 Auch ein Klassiker Q kehrt zurück, das Nokia 3310 aus dem Jahr 2000. Das MonochromD­isplay weicht allerdings einem größeren Farbbildsc­hirm. Neu sind zudem ein Bluetooth-Modul, die Kamera und ein Speicherka­rteneinsch­ub. Das Handy ist nun etwas schlanker, das bekannte Design wurde überarbeit­et. Geblieben sind Tastenbedi­enung und der Wechselakk­u, der bis zu 31 Tage Stand-by-Zeit ermögliche­n soll. Vorinstall­iert sind Anwendunge­n und Spiele, darunter auch der Klassiker „Snake“. 49 Euro wird das neue 3310 kosten.

der STANDARD konnte vor Ort bereits einen ersten Blick auf den erneuerten Oldie werfen. Das Telefon könnte jene Generation ansprechen, die sich am Retrotrend erfreut und zwischendu­rch gern eine Auszeit vom vollvernet­zten, digitalen Alltag nimmt. Das SMSSchreib­en mit Zifferntas­ten muss jedoch neu gelernt werden.

SCHWERPUNK­T Mobile World Congress in Barcelona

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 ??  ?? Nokia will sich zurück an die Spitze im Handygesch­äft kämpfen. Dafür schickt man drei Android-Smartphone­s an den Start. Für einen Hauch Nostalgie sorgt das neue Nokia 3310.
Nokia will sich zurück an die Spitze im Handygesch­äft kämpfen. Dafür schickt man drei Android-Smartphone­s an den Start. Für einen Hauch Nostalgie sorgt das neue Nokia 3310.
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