Ein Nokia-Urgestein kommt neu heraus
Beim Mobile World Congress in Barcelona hat der finnische Konzern seine Rückkehr in das Smartphone-Geschäft fortgesetzt. High-End-Geräte gab es dabei jedoch nicht zu sehen. Stattdessen setzt man auf Mittelklasse und Nostalgie.
Barcelona/Wien – Mangelndes Selbstbewusstsein kann man dem einstigen Handyriesen nicht vorwerfen. „Wir wollen ein TopPlayer am Markt werden“, verlautbarte man. Der erste Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel besteht aus dem globalen Start dreier Android-Handys, bestehend aus Nokia 6, Nokia 5 und Nokia 3. An den Start gehen sollen sie im Laufe des zweiten Quartals.
Nokia 6 Das Nokia 6 ist schon seit Q einigen Wochen in China zu haben. Anlässlich des weltweiten Starts wird es in der neuen, limitierten Farbvariante „Arte Black“aufgelegt. Unter dem metallenen Gehäuse steckt ein Snapdragon 430 von Qualcomm, ein Mittelklassechip, der ausreichend Leistung für den Alltagsbedarf liefert. Dazu gibt es ein hochauflösendes Display mit 5,5 Zoll Diagonale und 64 GB Speicherplatz. Wer möchte, kann diesen per MicroSD-Karte erweitern oder stattdessen eine zweite SIM-Karte einstecken. Eine 16-Megapixel-Kamera auf der Rückseite soll ordentliche Fotos liefern.
In Kommunikationsbelangen deckt das Telefon gängige Standards (WLAN, LTE, Bluetooth, NFC) ab. Für schnelle Entsperrung steht ein Fingerabdruckscanner bereit. Vorinstalliert ist Android in der aktuellsten Version 7.1 „Nougat“. 239 Euro wird man für das Nokia 6 verlangen, 299 Euro für die Sonderedition.
Nokia 5 Als kleiner Bruder des Q Nokia 6 präsentiert sich das Nokia 5. Mit 5,2 Zoll fällt das Display etwas handlicher aus, auch die Auflösung ist niedriger. Gleiches gilt für die Kamera, die hier 13 Megapixel bietet. Der Onboardspeicher beträgt 16 GB, auch hier ist die Verwendung einer zweiten SIMKarte oder einer Speicherkarte möglich. Die restlichen Spezifikationen, Prozessor inklusive, gleichen dem Nokia 6. Der Verkaufspreis wird bei 189 Euro liegen.
Nokia 3 Das Trio wird vom Nokia Q 3 komplettiert, mit dem man ein Angebot für budgetbewusste Käufer legt. Ausgestattet mit einem Fünf-Zoll-Display ist es der kleinste Androide im Bunde. Statt eines vollständig metallischen Gehäuses gibt es eine Ummantelung aus Polycarbonat, die von einem Alu-Rahmen eingefasst wird. Als Plattform dient Mediateks MT6737-Chip, der vor allem durch Sparsamkeit im Energieverbrauch glänzt. Die Hauptkamera bietet einen Sensor mit acht Megapixel Auflösung. Komplettiert wird die Ausstattung von einem 16-GB-Speicher – auch hier optional erweiterbar – und einem in dieser Klasse selten anzutreffenden Fingerabdruckscanner. Vorinstalliert ist Android 7.0. Als Preis gibt Nokia 139 Euro an.
Als Marke möchte man mit dem „Nokia-Faktor“punkten, der sich aus drei Aspekten zusammensetzt: Robustheit und schönes Design, „pures“Android ohne Ballast und zuverlässige Kameras. Dazu verspricht man monatliche Sicherheitspatches und zeitgerechte Aktualisierungen auf neue Versionen des Betriebssystems.
Nokia 3310 Auch ein Klassiker Q kehrt zurück, das Nokia 3310 aus dem Jahr 2000. Das MonochromDisplay weicht allerdings einem größeren Farbbildschirm. Neu sind zudem ein Bluetooth-Modul, die Kamera und ein Speicherkarteneinschub. Das Handy ist nun etwas schlanker, das bekannte Design wurde überarbeitet. Geblieben sind Tastenbedienung und der Wechselakku, der bis zu 31 Tage Stand-by-Zeit ermöglichen soll. Vorinstalliert sind Anwendungen und Spiele, darunter auch der Klassiker „Snake“. 49 Euro wird das neue 3310 kosten.
der STANDARD konnte vor Ort bereits einen ersten Blick auf den erneuerten Oldie werfen. Das Telefon könnte jene Generation ansprechen, die sich am Retrotrend erfreut und zwischendurch gern eine Auszeit vom vollvernetzten, digitalen Alltag nimmt. Das SMSSchreiben mit Zifferntasten muss jedoch neu gelernt werden.
SCHWERPUNKT Mobile World Congress in Barcelona