Überraschungen auf dem Smartphone-Markt
LG, Sony, Blackberry, Huawei, Lenovo: Hersteller präsentieren neue Geräte
Barcelona/Wien – Jahr für Jahr pilgert die Techbranche ins spanische Barcelona, um dort ihre neuesten Smartphones vorzuzeigen. Und obwohl Branchenprimus Samsung sein Galaxy S8 erst Ende März im Rahmen eines eigenen Events enthüllen will, hatte die 2017er-Ausgabe des Mobile World Congress doch wieder zahlreiche neue Hardware zu bieten.
Mit einem modularen Smartphonekonzept wollte LG im Vorjahr punkten – und war damit geradezu spektakulär gescheitert: Das G5 fand kaum Abnehmer. Mit dem G6 soll nun all das vergessen gemacht werden. Dabei sticht vor allem der 5,7-Zoll-Bildschirm mit besonders schmalen Rändern hervor. Diese sollen dafür sorgen, dass das Gerät trotz des großen Displays handlich bleibt. Ebenfalls ungewöhnlich ist das 2:1-Seitenverhältnis des Displays sowie die Unterstützung für HDR-Inhalte. Für Verblüffung sorgte hingegen, dass das G6 mit einem Prozessor aus dem Vorjahr ausgestattet ist. Den aktuellen Snapdragon 835 hat LG angeblich deswegen nicht bekommen, da Samsung dessen gesamte erste Produktionscharge aufgekauft hat.
Samt digitalem Assistenten
Auf der Softwareseite will LG mit dem aktuellen Android 7 samt Googles Assistant punkten, der bis vor kurzem noch den Pixel-Geräten von Google selbst vorbehalten war. Das G6 soll Anfang März in den Handel kommen, Informationen zum Preis nennt der Hersteller bislang noch nicht.
Gleich eine ganze Reihe neuer Smartphones hatte Sony mitgebracht, das interessanteste davon war aber wohl das Xperia XZ Pre- mium. Kann es doch mit einem besonders hoch auflösenden 4KBildschirm und einer SuperSlow-Motion-Kamera aufwarten, die bis zu 960 Bilder pro Sekunde aufnehmen kann. Allerdings müssen sich daran Interessierte noch etwas gedulden, das neue SonySmartphone soll erst im Juni um 749 Euro erhältlich sein.
Hardwaretastatur
Auf anderen Wegen will sich Blackberry von der Masse abheben: Das KeyOne weist eine kleine Hardwaretastatur an der Vorderseite auf. Die restliche Hardware ist in der Mittelklasse zu verorten, als Software gibt es Android 7.1, wobei Blackberry sich in dieser Hinsicht zuletzt einen besonders guten Ruf für schnelle Update-Auslieferung erarbeitet hat. Startzeitpunkt ist hier der April, der Preis liegt bei 599 Euro.
Bei Huawei wurden P10 und P10 Plus vorgestellt: Mit zwei Ka- meras will man vor allem über die Fotoqualität punkten und in dieser Hinsicht direkt mit Apples iPhone konkurrieren. Aber auch sonst können die beiden ab März erhältlichen Geräte mit High-EndHardware aufwarten.
Eine andere Zielgruppe visiert Lenovo mit dem Moto G5 und dem Moto G5 Plus an. Um 199 bzw. 299 Euro gibt es hier Smartphones für Einsteiger und Mittelklasse. Die Hardware fällt entsprechend schwächer aus, wobei das PlusModell deutliche Vorteile bei Kamera und Prozessor genießt. Beide Smartphones bieten DualSIM-Support, es können also zwei SIM-Karten parallel genutzt werden. Als Software läuft hier ebenfalls Android 7, wobei Lenovo die Google-Basis lediglich um ausgewählte Apps und einzelne Zusatzfunktionen erweitert hat. Das Moto G5 soll ab März erhältlich sein, das Plus-Modell soll im Laufe des Frühjahrs folgen. (apo)