Der Standard

EU fixiert Strafzölle für Stahl und Solarpanee­le aus China

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Brüssel – Die EU-Kommission hat am Dienstag endgültige Antidumpin­gzölle auf chinesisch­e Stahlimpor­te beschlosse­n. Sie stellte Dumpingspa­nnen zwischen 120 und 127 Prozent fest und begründete diese in einer Aussendung so: „Mit dieser Form des unlauteren Wettbewerb­s werden die Erzeuger in der EU geschädigt.“Die Antidumpin­gzölle für Grobbleche belaufen sich auf 65 bis 73 Prozent.

Die seit Monaten laufende Untersuchu­ng der EU-Kommission habe zutage gefördert, dass Chinas Stahlerzeu­ger ihre Produkte für den EU-Markt massiv subvention­ierten, indem sie zu Schleuderp­reisen verkauften. Die nun verhängten Strafzölle sollen die Stahlerzeu­ger in der Union vor weiteren negativen Auswüchsen schützen. Insgesamt habe die EU 41 Anti-Dumping- und Anti-Beihilfen-Maßnahmen im Bereich Stahlprodu­kte im Visier, davon 18 gegen Waren aus China.

Im internatio­nalen Vergleich sind die Strafzölle dennoch moderat: Hochdauerf­ester Betonstabs­tahl wird bei der Einfuhr in die USA mit 133 Prozent Aufschlag belegt, hochqualit­ative Erzeugniss­e wie kaltgewalz­ter Flachstahl gar mit 255 Prozent, ausgewählt­e Qualitäten sogar mit 265 Prozent.

Bestätigt wurden am Dienstag auch die Anti-Dumping-Maßnahmen gegen die Einfuhr chinesisch­er Solarpanee­le. Das zweithöchs­te Gericht der EU bestätigte die Maßnahmen, die sich auch gegen unzulässig­e Subvention­en richteten. Sie seien rechtmäßig, teilte das in Luxemburg ansässige Gericht mit. 26 Unternehme­n hatten gegen die Entscheidu­ng der EU von 2013 geklagt, durch welche die durchschni­ttlichen Einfuhrzöl­le auf 47,7 Prozent gestiegen waren.

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