Anleger warten auf Taten von Trump
Nach der jüngsten Gewinnsträhne haben die US-Börsen am Dienstag leicht ins Minus gedreht. Zum Wochenstart hatte der Dow Jones den zwölften Tag in Folge auf einem neuen Rekordhoch geschlossen. Dahinter liegt die längste Gewinnserie seit dreißig Jahren, schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.
Am Dienstag harrten die Anleger der Aussagen von US-Präsident Donald Trump, dessen erste Rede vor dem US-Kongress nach Börsenschluss anstand. Die Investoren hofften auf mehr Informationen zu den angekündigten Investitionen und Steuerreformen. Im Vorfeld hielten sie sich bei ihren Einkäufen zurück. Unter den Einzelwerten rückte der Versicherer AIG in den Fokus. Das Unternehmen fuhr im vierten Quartal einen Verlust von gut drei Mrd. US-Dollar ein – für AIG-Chef Peter Han- cock könnte dies das Aus bedeuten, berichtete das Wall Street Journal. Die Aktien ermäßigten sich trotzdem nur marginal.
Die Aussicht auf höhere Militärausgaben durch Trumps Politik schob vor allem die Rüstungskonzerne an. Lockheed Martin kletterten auf ein Rekordhoch, auch europäische Firmen legten zu. Die Papiere von Rheinmetall, Airbus, Leonardo, BAE Systems gewannen bis zu 2,7 Prozent. Letztere waren zeitweise so teuer wie noch nie.
Im Übrigen verhielten sich auch die Anleger in Europa abwartend. Dax und EuroStoxx50 notierten kaum verändert. An der Istanbuler Börse sorgte ein 16-prozentiger Kurssturz des Verlags Hürriyet für Aufsehen. Auslöser des Ausverkaufs war die Kritik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an der Berichterstattung der gleichnamigen Zeitung.