Verbund erwartet für heuer rückläufige Erträge
Trotz einer Verdoppelung des Konzerngewinns im Vorjahr wird an die Verbund-Aktionäre eine um fast ein Fünftel tiefere Dividende ausgeschüttet. Heuer werden generell kleinere Brötchen gebacken: Der Überschuss soll um ein Drittel geringer ausfallen.
Wien – Österreichs größter Stromkonzern Verbund rechnet nach einer Gewinnverdoppelung im vergangenen Jahr mit deutlichen Einbußen 2017. „Neben einem weiterhin schwierigen Marktumfeld erwarten wir etwas geringere Stromgroßhandelspreise sowie einen Rückgang bei den Netzerlösen“, sagte Finanzvorstand Peter Kollmann. Neue Sparpakete oder ein weiterer Stellenabbau seien nicht geplant. Den Konzerngewinn sieht das Unternehmen im laufenden Jahr auf rund 280 Millionen Euro schrumpfen.
Im vergangenen Jahr sprudelten die Gewinne noch. Dank einer über dem langjährigen Schnitt liegenden Wasserführung der Kraftwerke sowie einiger Einmaleffekte konnte der Gewinn unter dem Strich auf 424,4 (Vorjahr: 207,7) Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. Das Unternehmen liegt damit über der eigenen Prognose und über den Erwartungen der Analysten.
Das Ergebnis des Konzerns hängt stark von den insgesamt 127 Wasserkraftwerken ab, die an großen Flüssen wie der Donau in Österreich und Bayern liegen. Je mehr Wasser in den Flüssen fließt, desto besser ist die Auslastung der Kraftwerke. Die Wasserführung lag laut Verbund im vergangenen Jahr um sieben Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
Vom Gewinnsprung profitieren die Aktionäre nicht: Sie sollen eine Dividende von 29 Cent je Aktie erhalten nach 35 Cent für 2015. Das Unternehmen hatte im Vorjahr die Dividendenpolitik geändert. Die Anteilseigner sollen künftig rund 30 Prozent des Konzerngewinns ausgeschüttet bekommen. Davor lag die Quote bei rund 50 Prozent. (Reuters)