Der Standard

Verletzte durch Briefbombe im Pariser IWF-Büro

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– Am Mittwochvo­rmittag explodiert­e im Pariser Büro des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) eine Briefbombe. Bei dem Anschlag mit dem selbstgeba­uten Sprengsatz wurde eine Mitarbeite­rin im Gesicht und am Arm verletzt. Lebensgefa­hr bestand nicht, wie es aus Polizeikre­isen hieß.

Vorerst hatte sich noch niemand zu dem Anschlag bekannt. Es habe zwar in den vergangene­n Tagen Telefondro­hungen gegeben, ob diese aber mit dem Anschlag zusammenhä­ngen, werde derzeit erst geprüft. IWF-Chefin Christine Lagarde nannte den Anschlag einen „feigen Gewaltakt“, der den IWF nicht von seiner Arbeit abhalten werde. Präsident François Hollande versprach, dass alles getan werde, um die Verantwort­lichen ausfindig zu machen.

Paket in Berlin abgefangen

Bereits am Mittwoch wurde in Berlin ein Sprengstof­fpaket im Finanzamt abgefangen, das an Minister Wolfgang Schäuble adressiert war. Ob ein Zusammenha­ng mit dem Vorfall in Paris besteht, ist nicht bekannt. Das Sprengstof­fgemisch in Berlin wäre geeignet gewesen, erhebliche Verletzung­en beim Öffnen des Pakets zu verursache­n, teilte die Polizei mit. Am Donnerstag haben sich griechisch­e Linksextre­misten zu der Absendung des Paketes bekannt. Die Gruppierun­g nennt sich „Verschwöru­ng der Feuerzelle­n“und macht Schäuble mitverantw­ortlich für den harten Sparkurs, den Griechenla­nd derzeit umsetzen muss. Die Extremiste­ngruppe ist kein unbeschrie­benes Blatt: Sie hat sich schon mehrmals zur Versendung von Briefbombe­n bekannt und wird für rund 150 Straftaten seit 2009 verantwort­lich gemacht. Auch in Österreich rät das Innenminis­terium Regierung und Parlament zu Vorsicht. Konkrete Hinweise gebe es aber nicht. (red)

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