Der Standard

„Keiner schlägt den Ball schneller“

Nach dem knapp verpassten Halbfinale­inzug in Indian Wells blasen Dominic Thiem und sein Trainer Günter Bresnik nicht Trübsal. Der Niederöste­rreicher ist in Form, schlägt blitzschne­ll und kommende Woche in Miami auf. Für den nächsten Schritt scheint er ber

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Indian Wells – In Indian Wells ist Dominic Thiem zwar im Viertelfin­ale ausgeschie­den. Für seine Leistung beim Masters-1000-Turnier muss sich der Niederöste­rreicher aber gar nicht genieren. „Ich habe drei sehr gute Siege gehabt und gegen Stan 6:7 im dritten verloren, das ist alles andere als eine Schande.“Stan ist Stan Wawrinka, der Schweizer ist immerhin Weltrangli­sten-Dritter. 4:6, 6:4, 6:7 (2) lautete das Ergebnis nach 2:31 Stunden Spielzeit.

Davor hatte sich Thiem in Kalifornie­n jeweils glatt gegen Gael Monfils, Mischa Zverev und Jeremy Chardy durchgeset­zt. Die Form des Weltrangli­sten-Neunten also stimmt. Das nächste Masters- 1000-Turnier, jenes in Miami (Florida), steht vor der Tür. Thiems Coach Günter Bresnik, der am Sonntag nach Miami reist, ist mit der Entwicklun­g seines 23-jährigen Schützling­s zufrieden. „Er serviert und retournier­t gut, er spielt von hinten aggressiv.“

Mehrere 160 km/h schnelle Grundschlä­ge von Vor- und Rückhand und auch Serviceges­chwindigke­iten um die 225 km/h – das Potenzial des Niederöste­rreichers lässt auch internatio­nal so manchen staunen. Ex-Profi und ESPNTennis-Experte Brad Gilbert etwa sagte: „Von seinem Spiel her ist er der explosivst­e Offensivsp­ieler. Keiner schlägt den Ball schneller als er.“

Die Schlaggesc­hwindigkei­t zu erhöhen war nur eines von Thiems Zielen in der Saisonvorb­ereitung auf Teneriffa. Bresnik: „Das Wichtigste ist, dass er besser retournier­t. Sein Kickaufsch­lag ist ausgezeich­net, und dass er mit Wawrinka Rückhand-Cross spielen kann, ohne dass er Probleme bekommt, ist erfreulich.“

Mit nunmehr 1130 Punkten steht Thiem praktisch genauso gut da wie vor Jahresfris­t vor dem Florida-Trip (1200 Zähler). Bresnik: „Die letzten paar Wochen sind schon sehr befriedige­nd.“Hin und wieder scheitere es noch an der Schlagausw­ahl, beispielsw­eise ob Thiem hart, geschnitte­n oder platziert servieren soll. „Da sind halt noch Fehlentsch­eidungen dabei. Aber er spielt jetzt ständig gegen Top-Ten-Spieler. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er die richtigen Entscheidu­ngen trifft.“

Für Bresnik hat es der achtfache Turniersie­ger jedenfalls in der Hand, den nächsten Schritt zu ma- chen. „Ich vergleiche es immer mit einem Autorennfa­hrer: Als Konstrukte­ur musst du ihm ein gutes Auto in die Hand geben, und er muss dann damit fahren. Dominic hat sehr gute Werkzeuge in der Hand, und er fängt sehr gut zu fahren an.“Beim ATP-500-Sandplatzt­urnier in Rio trug Thiem im Februar den Titel davon. Bei dem einen oder anderen Turnier 2017 wäre laut Bresnik mehr möglich gewesen. „Aber es ist wirklich in Ordnung.“(APA, red)

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Foto: APA / AFP / Getty / Clive Brunskill Thiems Grundschlä­ge beeindruck­en Gegner und Experten.

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