Der Standard

Keine Dollar für Bevölkerun­gsfonds

Trump-Regierung stoppt Zahlungen an UN-Behörde

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New York – Die USA stellen ihre Zahlungen an den Bevölkerun­gsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) ein. Der Fonds, der seit fast 50 Jahren Bevölkerun­gsprogramm­e in mehr als 150 Ländern finanziert, unterstütz­e Programme für erzwungene Abtreibung­en und Sterilisat­ionen, erklärte das US-Außenminis­terium am Montag (Ortszeit) in einem Brief an Bob Corker, den Vorsitzend­en des Auswärtige­n Ausschusse­s des USSenats. Umgerechne­t werden rund 30,5 Millionen Euro für das Finanzjahr 2017 zurückgezo­gen. Das Geld soll für die nationale Behörde für internatio­nale Entwicklun­g (USAID) eingesetzt werden. Damit sollen Familienpl­anung und Programme für Müttergesu­ndheit in Entwicklun­gsländern unterstütz­t werden.

Damit macht die Regierung unter US-Präsident Donald Trump erstmals seine Drohung wahr, die Mittel für die Vereinten Nationen zu kürzen. Der UNFPA bedauerte die Entscheidu­ng der USA und wies die Vorwürfe auf seiner Website zurück. Man habe keine Gesetze gebrochen. Die Aufgabe des Fonds sei es, „sicherzust­ellen, dass jede Schwangers­chaft erwünscht ist, jede Geburt sicher und das Potenzial jedes Kindes erfüllt wird“.

Republikan­er und der Fonds

Der Bevölkerun­gsfonds finanziert sich durch freiwillig­e Zahlungen der Regierunge­n. Die UNEinricht­ung war bereits öfter das Ziel von republikan­ischen US-Regierunge­n. So wurden auch unter den Präsidente­n Ronald Reagan sowie George Bush sen. und jr. Zahlungen aus den auch jetzt genannten Gründen zurückgeha­lten. (red, Reuters)

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