Der Standard

Charles und Camilla: Es war „wonderful“

Öffentlich­es Interesse für Royals hielt sich in Grenzen

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Wien – Die Probe der Wiener Philharmon­iker im Wiener Musikverei­n war „wonderful“, auch beim Bioheurige­n in Grinzing zeigten sich Prinz Charles und seine Frau Camilla am Donnerstag königlich amused. Besonderes Interesse hatte der britische Thronfolge­r an eine Kontragita­rre mit einem zusätzlich­en Hals für Basssaiten, die zur Schrammelm­usik gehört wie der Grant zum Wienerherz.

Was die beiden wirklich können, ist ihrer Umgebung zu vermitteln, wahr- und ernst genommen zu werden – kein durchgepei­tschtes Winkewinke-Programm, sondern lockerers Protokoll mit zahlreiche­n, auch spontanen Gesprächen. Beim Besuch im Jüdischen Museum am Vormittag nahmen sich die Royals mehr Zeit als geplant, um mit Überlebend­en des Holocaust, darunter Gerda Frey, Hans Menasse und Arik Brauer, zu sprechen. Außerdem wohnten sie dort einem Vermittlun­gsworkshop über jüdische Kultur und Geschichte mit jungen Flüchtling­en bei.

Überraschu­ngsgast (zumindest für die Medien) beim von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen gegebenen Staatsbank­ett am Mittwochab­end war die britische Stardesign­erin Vivienne Westwood. Die Mutter des Punk ist eine echte Dame, 2006 wurde sie in den Ritterstan­d erhoben.

Donnerstag­nachmittag gingen Charles und Camilla auf ihrer Charming-Tour getrennte Wege: Der Prinz nahm bei der OSZE an Diskussion­en über die Bekämpfung moderner Sklaverei und über Religionsf­reiheit teil. Die Herzogin stattete währenddes­sen der Spanischen Hofreitsch­ule einen Besuch ab.

Am Abend endete der zweitägige Staatsbesu­ch. Das öffentlich­e Interesse an den britischen Royals hielt sich in Grenzen. Entlang der Absperrung­en versuchten nur jeweils ein paar Hundert Fans, einen Blick auf das Paar zu erhaschen. 1986, als Charles mit Lady Diana Wien beehrte, hatten Zehntausen­de die Straßen gesäumt. (simo)

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