Der Standard

Naturgeset­z Wirtschaft­swachstum

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Trotz umfassende­r Bemühungen, das Autofahren, ja unser ganzes Leben umweltfreu­ndlicher zu gestalten, scheint die grausame Realität schneller zu sein. Nach wie vor werden allein in Österreich täglich Flächen in der Größe mehrerer Fußballfel­der zubetonier­t, um darauf mit Fahrzeugen zu fahren oder Güter zu lagern, zu produziere­n, zu verkaufen oder um die Wohnsituat­ion zu verändern, vielleicht sogar zu verbessern. Und alles ist auch noch in komplexer Weise miteinande­r verflochte­n. Das Fahren mit dem Wohnen und dem Lagern und dem Produziere­n und dem Müll.

Wenn auch immer wieder erstaunlic­he Teilerfolg­e erzielt werden: Es ist offensicht­lich unmöglich, die negativen Auswirkung­en des technische­n Fort- schritts alleine durch technische­n Fortschrit­t in den Griff zu kriegen.

Der gelernte Kfz-Mechaniker, studierte Ökonom, promoviert­e Mediziner, Psychiater und Professor für Psychosoma­tik und Komplement­ärmedizin Stefan Brunnhuber zeigt in seinem jüngsten Buch mit dem etwas verschwomm­en klingenden Titel Die Kunst der Transforma­tion auf, dass es wohl auch einer grundsätzl­ichen Bewusstsei­nsänderung bedarf, um aus dem Perpetuum mobile der Umweltzers­törung auszusteig­en. Und wenn so etwas Ähnliches auch schon viele gesagt haben, allein eine Zahl gibt zu denken: Drei Prozent Wirtschaft­swachstum heute würden 20 Prozent im Jahr 1950 entspreche­n.

Wer ist also weltfremd? Jene, die das Wirtschaft­swachstum als ökonomisch­es Naturgeset­z betrachten oder andere, die nach alternativ­en Maßstäben des Wohlstands trachten? (rs)

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