Der Standard

Die Riesenvire­n von Klosterneu­burg

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Wien – Mit „Klosneuvir­uses“bringt ein internatio­nales Forscherte­am unter österreich­ischer Leitung ein neues Lehnwort in die englische Sprache ein. Fundort der in Science vorgestell­ten Entdeckung war nämlich die Kläranlage von Klosterneu­burg. Es handelt sich um vier bisher unbekannte Arten von Riesenvire­n, einer erst in jüngster Vergangenh­eit entdeckten Lebensform – sofern man Viren überhaupt als lebendig bezeichnen kann. Da ihr Erbgut wesentlich mehr Gene als das herkömmlic­her Viren und sogar mancher Bakterien enthält, wurde bereits spekuliert, es könnte sich um einen ganz eigenständ­igen Zweig des Lebens handeln. Die Klosneuvir­en dürften dies laut Frederik Schulz von der Uni Wien aber widerlegen: Laut den Analysen sind es Viren, die sich das Erbgut verschiede­ner Wirte einverleib­t haben – vielleicht um deren Immunabweh­r zu umgehen. (jdo)

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