Fed-Aussagen machen Anleger nervös
Das europäische Börsenumfeld präsentierte sich am Donnerstag etwas orientierungslos. Verunsichert hat die Anleger vor allem, dass die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr mit dem Abschmelzen ihrer Bilanz beginnen will. Laut Niederschrift der jüngsten Sitzung überlege sie, Geld aus fällig werdenden Wertpapieren aus ihrem Depot nicht mehr zu reinvestieren. „Eine solche Maßnahme käme einer Zinserhöhung gleich“, sagte ein Marktanalyst. Die Europäische Zentralbank (EZB) dagegen will noch länger an der lockeren Geldpolitik festhalten, wie EZB-Chef Mario Draghi sagte. Die EZB habe noch nicht genügend Hinweise gesammelt, um ihre Bewertung der Inflationsaussichten wesentlich zu ändern. Das zuvor veröffentlichte Protokoll zur jüngsten Zinssitzung zeigte unterdessen, dass eine leichte Verände- rung des geldpolitischen Ausblicks diskutiert, dann aber als zu früh verworfen wurde.
Die US-Börsen sind unterdessen verhalten in den Handel gegangen. Zwar gab es starke Daten vom Arbeitsmarkt, grundsätzlich blieben die Investoren aber vorsichtig, weil US-Aktien inzwischen relativ teuer seien. Die Papiere im Index S&P 500 werden aktuell zum 18-Fachen des erwarteten Jahresgewinns gehandelt, der langjährige Schnitt liegt bei 15 Prozent. Bei den Einzelwerten standen Papiere von Advanced Micro Devices unter Druck. Goldman Sachs hatte die Aktien auf „verkaufen“zurückgestuft. Um 15 Prozent nach oben ging es zu Handelsbeginn mit Sunoco. Der Kioskbetreiber verkauft für 3,3 Milliarden Dollar rund 1100 seiner kleinen Einkaufsläden und Tankstellen an den Rivalen 7-Eleven. (Reuters)