Der Standard

Es riecht nach Skandal

- Wolfgang Weisgram

Das Burgenland hat unter spektakulä­ren Umständen – angezeigte­r versuchter Hausfriede­nsbruch, Polizeiein­satz – den Chef der landeseige­nen Krankenans­talten GmbH gefeuert. Und den zufällig anwesenden Chefjurist­en gleich mit. Norbert Darabos, 2015 in die rotblaue Regierung gehievt, um dort das „Bollwerk gegen rechts“zu sein, schweigt über die Gründe dieser Entlassung und riskiert eine offene Auseinande­rsetzung vor dem öffentlich zugänglich­en Arbeitsger­icht.

Fast kann man hoffen darauf. Denn dort werden zumindest jene Dinge angesproch­en werden müssen, über die bislang bloß gemunkelt wurde. Wie ist das mit dem projektier­ten Neubau des Krankenhau­ses Oberwart, mit in Stein gemeißelte­n 160 Millionen Euro des Burgenland­es größtes Bauvorhabe­n, wirklich? Wer hat in der Krages – immerhin des Landes größter Arbeitgebe­r – das Sagen? Welche externen Experten werden wie wofür bezahlt?

Antworten auf diese und zahlreiche weitere Fragen wird aber auch ein Arbeitsrec­htsprozess nicht geben können. Fürs Burgenland wird es wohl Zeit, den Rechnungsh­of zu Hilfe zu rufen. Und wenn nur die Hälfte von dem stimmen sollte, was der erst 2014 in die Krages geholte Mehrfachak­ademiker René Martin Schnedl zu erzählen weiß und zum Großteil mit Schriftstü­cken belegen will, dann wäre es mit einem Rechnungsh­ofbesuch allein wohl nicht getan. Es riecht ein bisserl nach Skandal.

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