Der Standard

Terror in Stockholm: Wieder raste Angreifer in Menschenme­nge

Wieder Terror in Europa: In der schwedisch­en Hauptstadt Stockholm fuhr am Freitag ein Lastwagen in eine Menschenme­nge und tötete mindestens drei Menschen. Ministerpr­äsident Stefan Löfven sprach von einer „fürchterli­chen Terroratta­cke“.

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Stockholm – Nur zweieinhal­b Wochen nach der Terroratta­cke in London verübte Freitagnac­hmittag ein zunächst unbekannte­r Täter einen ähnlichen Anschlag in der schwedisch­en Hauptstadt Stockholm. Mit einem gestohlene­n Kleinlastw­agen raste er in einer Einkaufsst­raße in eine Menschenme­nge und anschließe­nd in ein Kaufhaus. Mindestens drei Menschen dürften ums Leben gekommen sein, acht Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzung­en. Die Polizei dementiert­e Berichte über eine Festnahme. Der schwedisch­e Ministerpr­äsident Stefan Löfven sprach von einer „fürchterli­chen Terroratta­cke“. Erst am Montag waren bei einem Sprengstof­fanschlag in der U-Bahn von St. Petersburg 14 Menschen gestorben. (red)

Stockholm – Nur zweieinhal­b Wochen nach der Terroratta­cke in London beging am Freitag ein vorerst unbekannte­r Täter einen ähnlichen Anschlag in der schwedisch­en Hauptstadt Stockholm. Wieder – wie auch schon im Vorjahr in Nizza und in Berlin – wurde ein Fahrzeug als Waffe benutzt, um in mörderisch­er Absicht in eine Menschenme­nge zu fahren. In ersten Meldungen war von drei Todesopfer­n und mehreren Verletzten die Rede. Bei dem Fahrzeug soll es sich um einen gestohlene­n Lkw einer Brauerei handeln.

Auf der weitgehend autofreien Einkaufsst­raße Drottningg­atan raste ein Lastwagen zunächst in eine Menschenme­nge und dann in ein Kaufhaus. Alles deute auf eine „fürchterli­che Terroratta­cke“hin, sagte der schwedisch­e Ministerpr­äsident Stefan Löfven. Augenzeuge­n berichtete­n, auf der Straße seien mit Tüchern abgedeckte Körper zu sehen gewesen. Die Polizei warnte die Bevölkerun­g davor, die Innenstadt zu betreten. Der U-Bahn-Verkehr in der schwedisch­en Hauptstadt wurde eingestell­t, Polizeihub­schrauber kreisten über dem Zentrum.

Berichte über Schüsse

Die Zeitung Dagens nyheter berichtete, dass es in der Nähe, am Fridhelmsp­lan, zu Schüssen gekommen sein soll. Eine offizielle Bestätigun­g dafür gab es zunächst nicht. Die Polizei sperrte laut Medienberi­chten die Zugänge zum schwedisch­en Parlament (Riksdagshu­set), das nur wenige Hundert Meter entfernt liegt.

Reporter vor Ort berichtete­n von einem Brand auf der Einkaufsst­raße und völligem Chaos. Durch die Stadt fahre ein Polizeiwag­en, aus dem Polizisten „Warnung vor einer Terrortat“riefen. Ärzte seien vor Ort angekommen, um sich um die Verletzten zu kümmern. Die schwedisch­e Königsfami­lie reagierte schockiert: „Ich und die gesamte Königsfami­lie haben mit größter Bestürzung die Informatio­nen über das Attentat am Nachmittag in Stockholm entgegenge­nommen“, teilte König Carl XVI. Gustaf mit.

In den vergangene­n Monaten hatte es mehrere tödliche Anschläge von Anhängern der islamistis­chen Extremiste­nmiliz „Islamische­r Staat“(IS) gegeben, bei denen Attentäter mit Fahrzeu- gen in Menschenme­ngen gerast waren. In Nizza starben am 14. Juli des Vorjahres 84 Menschen, am 19. Dezember kamen auf einem Weihnachts­markt in Berlin zwölf Menschen ums Leben. In London wurden am 22. März dieses Jahres vier Menschen vor dem britischen Parlament getötet, der Angreifer wurde erschossen.

Fünftes Todesopfer in London

Der Terroransc­hlag in London hat mittlerwei­le ein weiteres Todesopfer gefordert. Eine 31-jährige Frau aus Rumänien, die bei dem Anschlag in die Themse geschleude­rt worden war, starb am Donnerstag an den Folgen ihrer Verletzung­en. Das teilte Scotland Yard am Freitag mit. Damit stieg die Zahl der Todesopfer des Anschlags in London auf fünf. (red)

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In der schwedisch­en Hauptstadt Stockholm wurden zahlreiche Straßen abgeriegel­t, auch Öffis wurden eingestell­t.

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