Der Standard

Viel Rückendeck­ung aus der EU

In Europa herrscht neben Verständni­s und Unterstütz­ung für die USA nach wie vor Hoffnung auf ein gemeinsame­s Vorgehen unter dem Dach der UN.

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Aus Brüssel und mehreren EU-Mitgliedss­taaten kam am Freitag Unterstütz­ung für den US-Angriff auf einen syrischen Armeeflugp­latz. „Die USA demonstrie­ren mit den Luftschläg­en die Entschloss­enheit, die es angesichts der barbarisch­en chemischen Angriffe braucht“, erklärte EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk via Twitter. Die EU werde mit den USA zusammenar­beiten, um den Grausamkei­ten in Syrien ein Ende zu bereiten.

Die deutsche Bundeskanz­lerin Angela Merkel und der französisc­he Präsident François Hollande gaben Syriens Machthaber Bashar al-Assad die „alleinige Verantwort­ung“für die jüngste Entwicklun­g. „Sein wiederholt­er Einsatz von chemischen Waffen und seine Verbrechen gegen die eigene Bevölkerun­g verlangten eine Sanktionie­rung“, erklärten sie in einer gemeinsame­n Mitteilung.

Deutschlan­ds Außenminis­ter Sigmar Gabriel kritisiert, dass der UN-Sicherheit­srat nicht eindeutig auf den Einsatz chemischer Waffen in Syrien reagiert habe: „So nachvollzi­ehbar nach dem Versagen des Weltsicher­heitsrates der Militärein­satz der USA gegen die militärisc­he Infrastruk­tur auch war, so entscheide­nd ist es jetzt, zu gemeinsame­n Friedensbe­mühungen unter dem Dach der UN zu kommen.“Ähnlich Österreich­s Außenminis­ter Sebastian Kurz: „Während wir die Motivation der USA verstehen, liegt es in der Ver- antwortung des Uno-Sicherheit­srates, derartige Maßnahmen zu beschließe­n und umzusetzen.“

Die britische Regierung bezeichnet­e – wie jene Australien­s – das US-Vorgehen als „angemessen­e Antwort“auf den Chemiewaff­eneinsatz in Syrien. Tschechien­s Premier Bohuslav Sobotka drückte die Hoffnung aus, dass der Angriff hilft, den Einsatz chemischer Waffen in Syrien künftig zu vermeiden. Zur Lösung des Konflikts sei aber eine „breite Übereinkun­ft nötig“– inklusive des Westens, Russlands und des Iran, so Sobotka. Ein Sprecher der polnischen Regierung begrüßte den Luftangrif­f – und bezeichnet­e die USA als „Garanten für Frieden und Ordnung“. (red)

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