Der Standard

Medienförd­erung für alle mit Journalist­en-KV

-

Wien – Gratiszeit­ungen wie Österreich und Heute sollen laut dem aktuellen Planungsst­and bei der Reform der Presseförd­erung Fördermitt­el erhalten. Die Bezahlung nach dem Journalist­en-Kollektivv­ertrag soll dabei als weiterer Anreiz bei der Journalist­enförderun­g herangezog­en werden. Die endgültige Einigung zwischen SPÖ und ÖVP steht aber noch aus.

Eine solche hatte Ö1 Freitagfrü­h im Morgenjour­nal schon gesehen. Über Details wird allerdings weiterhin verhandelt:

Geld für alle Die Presseförd­erung soll von derzeit acht auf rund 17 Millionen Euro aufgestock­t und die Vergabe auf die plattformn­eutrale Förderung von Journalist­en, die das gesamte Spektrum von Außenpolit­ik bis Kultur abdecken, abgestellt werden. Rund zwölf Millionen Euro sind für die Journalist­enförderun­g vorgesehen, etwa drei Millionen für digitale Projekte und rund zwei Millionen für einen Ausbildung­stopf.

Bedingunge­n Für den Bezug der reformiert­en Presseförd­erung wird eine Mindestanz­ahl an Journalist­en erforderli­ch sein: mindestens zwölf bei Tageszeitu­ngen, drei bei Wochenzeit­ungen, sechs bei digitalen Medien. Erfüllt ein Medium die Kriterien, gibt es für jeden Journalist­en eine Basisförde­rung von 5000 Euro – auch für Gratiszeit­ungen. Für die Anwendung des Journalist­en-Kollektivv­ertrags, Mitgliedsc­haft im Presserat, Redaktions­statut oder die Moderation von Onlinefore­n können bis maximal 9000 Euro pro Journalist fließen.

Deckelung Geplant ist eine Deckelung der Presseförd­erung. Diese soll auch bei einer größeren Anzahl an Journalist­en und Medienproj­ekten in der Größenordn­ung von einer bis maximal 1,5 Millionen Euro pro Verlagshau­s liegen.

Zeitplan In den nächsten zwei bis drei Wochen soll es weitere Gespräche zwischen Medienmini­ster Thomas Drozda (SPÖ) und ÖVP-Medienspre­cher Werner Amon geben. Mitte Juni soll ein Ergebnis vorliegen. Das Bundeskanz­leramt wollte den Verhandlun­gsstand nicht kommentier­en.

Qualität müsse „Grundbedin­gung für den Erhalt von Presseförd­erung“sein, fordert der grüne Medienspre­cher Dieter Brosz. Vor allem in Zeiten von Hass im Netz dürfe es „kein Wegschauen mehr geben“. (APA, red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria