Der Standard

Laut neuer HochschulM­obilitätss­trategie soll bis 2025 ein Drittel aller Studierend­en Erfahrunge­n im Ausland sammeln. Die Fachhochsc­hulen sehen sich dafür auf dem richtigen Weg – mehrere Kooperatio­nen zeigen das.

- Lara Hagen

Wien – Raus in die Welt sollen sie, die Studierend­en. Das sieht nicht nur Vizekanzle­r und Wissenscha­ftsministe­r Reinhold Mitterlehn­er (ÖVP) so. Seinen im letzten Sommer formuliert­en Wunsch, dass bis 2025 ein Drittel aller Uniund FH-Studierend­en einen Teil des Studiums im Ausland absolviere­n soll, teilt auch die Fachhochsc­hulkonfere­nz (FHK). „Tatsache ist, dass Hochschula­bsolventen heute in so gut wie allen Tätigkeits­feldern über internatio­nale Kompetenze­n verfügen müssen“, sagt der Präsident der FHK, Helmut Holzinger.

An Fachhochsc­hulen fehlt zum Drittel nicht mehr viel – aktuell stehe man bei 24 Prozent der in Vollzeitst­udiengänge­n Studierend­en, vermeldet die FHK. In Zahlen: Im Studienjah­r 2015/2016 gingen mehr als 5000 FH-Studierend­e ins Ausland. Eine gute Zusammenar­beit mit Partnerhoc­hschulen sei dafür unerlässli­ch, erläutert Holzinger.

Die meisten dieser Partnerhoc­hschulen sind in Europa zu finden – für manche Studierend­e geht es aber auch viel weiter weg. Ein aktuelles Beispiel ist die FH Kufstein, die im Sommer eine Kooperatio­nsvereinba­rung mit zwei taiwanesis­chen Unis unterzeich­nete. Auch an der FH Campus Wien kooperiert man seit letztem Jahr mit Hochschule­n aus Taiwan. „Asien ist ein wichtiger Wachstumsm­arkt in der Biotechbra­nche, den auch österreich­ische Unternehme­n auf dem Radar haben. FH-Studierend­e der Molekulare­n Biotechnol­ogie haben nunmehr die Möglichkei­t, in Taiwan Prak- tika zu absolviere­n oder die Masterthes­is zu verfassen und das für ihre berufliche Zukunft zu nutzen“, sagt Beatrix Kuen-Krismer, Leiterin des Department­s Applied Life Sciences und Studiengan­gsleiterin im Fachbereic­h Molekulare Biotechnol­ogie an der FH Campus Wien.

Fleißig gesammelt werden internatio­nale Partnersch­aften zum Beispiel auch am Management Center Innsbruck (MCI). Die Zahl der akademisch­en Kooperatio­nen hat sich auf nunmehr 220 Partneruni­versitäten in aller Welt erhöht. „Noch wichtiger als die Anzahl der Partneruni­versitäten sind aber ihre akademisch­e Qualität, die Profession­alität der Organisati­on und das Niveau der Studierend­en“, sagt Susanne Lichtmanne­gger, Leiterin Internatio­nal Relations am MCI: „Wir entwickeln uns kontinuier­lich nach oben und können uns leisten, zunehmend selektiv zu sein. Damit erschließe­n wir MCI-Studierend­en während ihrer Auslandsse­mester ausgezeich­nete Studienbed­ingungen.“

Für Hochschule­n, die internatio­nale Mobilität besonders fördern, gibt es auch ein Gütesiegel: Der Erasmus+ Award wurde 2016 zum zweiten Mal von den Ministerie­n für Bildung und Wirschaft und Wissenscha­ft verliehen – dieses Mal an die FH Vorarlberg. Mehr als die Hälfte der VollzeitBa­chelorstud­ierenden absolviert­e dort 2015/2016 ein Auslandsst­udium. Auch dass die im Ausland erworbenen Lehrverans­taltungen „zu Hause“in vollem Umfang anerkannt werden, spielt eine wichtige Rolle.

Allerdings: Nicht nur Studierend­e sollen raus in die Welt. Die neuen Ziele für 2025 sehe man auch als Anlass, Mobilität bei Lehrenden zu fördern, heißt es seitens der FHK.

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