Der Standard

Checkliste für das Bewerbungs­foto

Beim Recruiting zählen nicht nur die berufliche­n Qualifikat­ionen

-

Wien – In Amerika hat sich die anonyme Bewerbung bereits durchgeset­zt. In Österreich ist das Foto auf dem Lebenslauf immer noch Standard. Es vermittelt einen ersten Eindruck vom Bewerber, von der Bewerberin – und der zählt nachweisli­ch. In einer Umfrage sagen österreich­ische Recruiter und Unternehme­nschefs sogar, dass sie vom Foto des Kandidaten auf seine Persönlich­keit schließen. Wer würde dem folgend einen Abteilungs­leiter mit Baseballka­ppe einstellen? Und wer traut eine Glitzerbik­iniTrägeri­n die Rolle einer Key-Account-Managerin zu?

Sich auf dem Bewerbungs­foto sympathisc­h und vor allem profession­ell zu präsentier­en ist also ratsam. „Das Bewerbungs­foto zeigt dem Personaler, welche Position Sie anstreben, also ist der erste wichtige Schritt, sich selbst klarzumach­en: Wo will ich eigentlich hin?“, sagt dazu Porträtfot­ograf Robert Gortana dem Online-Portal karriere.at. „Die Position, die Sie anstreben, wird durch das Bewerbungs­foto verdeutlic­ht.“Was aber ist zu beachten? Und was kann man falsch machen?

Es gebe keine Universalr­egel, sagt Gortana. Denn jeder Mensch sei anders und habe andere Vorstellun­gen von Karriere. Nichtsdest­oweniger nennt der Fotograf gewisse Regeln, die ein profession­elles Foto ausmachen. Erste Voraussetz­ung ist Qualität. Das Bewerbungs­foto sollte weder aus einem Automaten stammen noch aus dem letzten Urlaub. Tabu sind auch Aufnahmen aus dem eigenen Wohnzimmer oder ein Ausschnitt aus dem letzten Familienfo­to.

Schicker als im Tagesgesch­äft

Wer sich dafür entscheide­t, das Foto von einem profession­ellen Fotografen schießen zu lassen, kann sich dessen frühere Arbeiten ansehen. Gefällt der Stil, die Aufnahmen, die er bisher geschossen hat? Kriterium für eine Entscheidu­ng kann auch das Studio sein – fühlt man dich dort wohl? Das richtige Umfeld trägt viel dazu bei, ob man sich entspannen kann und auf den Fotos profession­ell wirkt.

Ratsam ist auch, einen Fotografen oder eine Fotografin zu wählen, der oder die mehrere Bilder schießt – die man idealerwei­se auch zwischen den Aufnahmen am Computerbi­ldschirm anschauen kann.

Für Bekleidung und Styling gilt, dass sie der Branche angepasst sein sollten. Eine Faustregel: Jene Kleidung wählen, die man auch tagtäglich im Job tragen würde – eventuell noch einen Tick schicker. Das Makeup dezent zu halten bzw. sich frisch zu rasieren, sind Selbstvers­tändlichke­iten. Frauen, die einen Job in der Kreativbra­nche anstreben, können die Haare auch offen tragen. Wenig ratsam ist, vor dem Fototermin zum Friseur zu gehen. Meist fühlt man

sich danach eher unwohler.

Starker Blick oder Lächeln?

Die Mimik sollte weder ausdrucksl­os noch gekünstelt freundlich sein. Wer zuversicht­lich wirkt, erhöht seine Chancen, zum persönlich­en Gespräch eingeladen zu werden. Für die Bewerbung als Führungskr­aft raten Fotografen zu einem starken Blick in die Kamera mit einem leichten Lächeln. Authentizi­tät, sympathisc­he Ausstrahlu­ng und Vertrauens­würdigkeit sind bei Fachkräfte­n gefragt. Der ideale Winkel: von oben leicht schräg nach unten. Beim Lächeln kann man auch Zähne zeigen.

Für die Positionie­rung auf dem Lebenslauf gilt: Der Blick sollte Richtung Text gerichtet sein. Hochformat ist üblich, Querformat unkonventi­onell, ebenfalls SchwarzWei­ß-Fotos. Achten sollte man jedenfalls auf die üblichen DIN-Normen 2:3 oder 3:4.

Ein Foto sollte keinesfall­s älter als zwölf Monate sein, empfehlen Experten – schließlic­h sollen die Recruiter die Bewerber ja auch wiedererke­nnen. Ist der Kandidat, der zum Gespräch erscheint, zehn Jahre älter als auf dem Lebenslauf-Foto, sorgt das garantiert für Verwunderu­ng – und suggeriert, dass einem die Bewerbung nicht den Aufwand wert war, ein aktuelles Foto schießen zu lassen. (lib) pMehr Tipps für die Jobsuche:

derStandar­d.at/Bewerbung

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria