Der Standard

Mateschitz kritisiert Grüne und Regierung

Entscheidu­ngen „aus Angst und politische­r Opportunit­ät“

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– Red-Bull-Firmenchef Dietrich Mateschitz übt in einem Interview mit der Kleinen Zeitung scharfe Kritik an der Flüchtling­spolitik der Regierung. Mateschitz spricht von einem „unverzeihl­ichen Ausmaß der politische­n Fehleinsch­ätzung und Fehlentsch­eidung bei der Nichtbewäl­tigung der Flüchtling­swelle oder, besser gesagt, der Auswanderu­ngswelle“. Es sei ein klarer Ausdruck des politische­n Willens gewesen, die Grenzen unkontroll­iert offen zu lassen. „Man hat aus Angst und politische­r Opportunit­ät so entschiede­n.“Es sei erkennbar gewesen, dass der Großteil der Menschen nicht der Definition des Flüchtling­s entsproche­n habe.

Mateschitz ärgert sich im Interview über „Scheinheil­igkeiten“: „Keiner von denen, die ,Willkommen‘ oder ,Wir schaffen das‘ gerufen haben, hat sein Gästezimme­r frei gemacht oder in seinem Garten ein Zelt stehen, in dem fünf Auswandere­r wohnen können.“Eine Schelte setzt es auch für Grüne, die mit der Limousine zum Parlament fahren würden, um die letzten Meter dann mit dem Rad zurückzule­gen. Lob gibt es für Außenminis­ter Sebastian Kurz, der sei „sehr intelligen­t, couragiert und charismati­sch“.

Kardinal Christoph Schönborn sprach sich in der ORF- Pressestun­de für einen gemeinsame­n europäisch­en Weg in der Flüchtling­spolitik aus, dieser würde aber von einem wachsenden Populismus behindert. Solange nationale Regierunge­n „auf Brüssel schimpfen, um von den eigenen Problemen abzulenken“, werde man keine gemeinsame Linie finden. (red)

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