Kroatien will Agrokor per Gesetz retten
Zagreb – Das kroatische Parlament hat ein Gesetz erlassen, um den Lebensmittelkonzern Agrokor samt 60 Subfirmen und sechs Milliarden Euro Schulden retten zu können. Rechtsexperten bezweifeln aber die Verfassungskonformität der „Lex Agrokor“. Agrokor kann 1,3 Milliarden Euro an Krediten bei den russischen Banken Sberbank und VTB nicht mehr bedienen. Unter den Gläubigern ist auch die Erste Group. Im Februar hatte die Sberbank das Geld fällig gestellt. Die Aktion gilt als politisch motiviert, weil der neue Premier Andrej Plenković im Ukraine-Konflikt Stellung gegen Russland bezogen hatte. Mit 60.000 Beschäftigten in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien gilt Agrokor als systemrelevant. (awö)