Der Standard

Junge Grüne ziehen sich zurück

Petrik und ihr Vorstand treten nicht mehr an

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Wien – Noch vor wenigen Wochen forderte Flora Petrik, Chefin der Jungen Grünen, den Rücktritt von Parteichef­in Eva Glawischni­g, jetzt zieht sie sich selbst zurück.

Zuvor wurde der Konflikt, der sich aber eigentlich um zwei konkurrier­ende grüne Studenteno­rganisatio­nen drehte, öffentlich ausgetrage­n – am Sonntagabe­nd auch in der ORF-Diskussion­ssendung Im Zentrum. Dort erreichte der grüne Streit seinen Höhepunkt.

Glawischni­g diskutiert­e mit der Jungrebell­in Petrik, zusätzlich geladen waren der umtriebige Kommunikat­ionsberate­r Rudi Fußi und Politikwis­senschafte­r Anton Pelinka. Am Tag danach fühlte sich Fußi missversta­nden. Er räumte in einem langen Posting auf Facebook – auf dieses Medium griffen einige Protagonis­ten im grünen Konflikt zurück – ein, dass er in der Diskussion unsympathi­sch gewirkt haben könnte. Grund für die zaghafte Selbstkrit­ik: Fußi unterbrach Petrik mehrfach und zerlegte ihre Kritik. Er sei ungeduldig ob der fehlenden Argumente Petriks geworden, postete er nach zahlreiche­n Rückmeldun­gen zu seinem Fernsehauf­tritt.

Glawischni­g betonte, die Jugendorga­nisation nicht ausgeschlo­ssen, sondern bloß das Vertrauen in die Führung verloren zu haben. Diese hat nun darauf reagiert: Der siebenköpf­ige Vorstand zieht sich zurück, verkündete­n sie via Aussendung.

Nach der Trennung von der Jugendorga­nisation hatte die Parteichef­in angekündig­t, eine neue Organisati­on aufzubauen und dieser dann auch im erweiterte­n Bun- desvorstan­d der Mutterpart­ei einen Sitz anzubieten.

Doch nicht nur wegen der Trennung von der aufmüpfige­n Jugendorga­nisation fehlt es der Mutterpart­ei an Jungpoliti­kern. Sie wolle den Altersschn­itt senken, erklärte Glawischni­g. Derzeit sind von 24 Parlaments­abgeordnet­en nur vier unter 40 Jahren, im Bundesvors­tand sind es nur zwei von zwölf Mitglieder­n. Dabei hat sich die Partei eine Verjüngung selbst verordnet, ein Drittel der Abgeordnet­en soll die Altersgren­ze von 40 nicht überschrit­ten haben.

Auf der anderen Seite der Alterspyra­mide sind die Grünen deutlich besser vertreten. Sechs Abgeordnet­e haben den 60. Geburtstag bereits gefeiert. (mte)

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Foto: APA/Hochmuth Flora Petrik tritt nicht mehr als Chefin der Jungen Grünen an.

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