Abgabenlast ging 2016 in Österreich am stärksten zurück
OECD: 2,5 Prozentpunkte weniger dank Steuerreform, aber immer noch Platz sechs
Wien – In keinem anderen Industriestaat ist die Abgabenlast auf Löhne und Einkommen im Vorjahr so stark gesunken wie in Österreich. Dafür ist die Steuerreform verantwortlich, die 2016 in Kraft trat, zeigen aktuelle Zahlen der OECD. Für einen alleinstehenden Durchschnittsverdiener sank 2016 der Anteil von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen am Bruttoarbeitseinkommen um 2,5 Prozentpunkte auf 47,1 Prozent.
Damit zählt Österreich allerdings immer noch zu den Hochsteuerländern unter den 35 Mitgliedsstaaten der Industriestaatenorganisation. Es liegt nun auf Platz sechs; 2015 war es noch auf Platz zwei hinter Belgien. Auch im Vorjahr war Belgiens Abgabenquote mit 54 Prozent am höchsten, gefolgt von Deutschland, Ungarn, Frankreich und Italien. In der Schweiz ist der Anteil, den Arbeitnehmer an den Staat abliefern, nicht einmal halb so hoch wie in diesen EU-Ländern.
Im Durchschnitt aller Industriestaaten stieg die Abgabenquote nach Ausbruch der Weltfinanzkrise an, geht aber seit 2013 wieder zurück. Die OECD empfiehlt seit Jahren, Steuern auf den Faktor Arbeit zu senken und mehr auf Umweltoder Vermögenssteuern zu setzen. Das würde vor allem für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen Arbeitsanreize schaffen und Wachstum fördern. (red)