Der Standard

Ehrenerklä­rung oder Streiteröf­fnung

Krages-Affäre: Die Entlassene­n setzen dem Burgenland einen Termin zur außergeric­htlichen Einigung

- Wolfgang Weisgram

Eisenstadt – Über Ostern wird das Land Burgenland – oder, so genau wird da nicht unterschie­den, die pannonisch­e SPÖ – Zeit haben, zu überlegen, ob es – oder sie – sich außergeric­htlich einigen wollen mit dem entlassene­n Chef der burgenländ­ischen Spitalshol­ding Krages. Am Montagnach­mittag ging nämlich ein entspreche­ndes Angebot des René Schnedl und seines ebenfalls entlassene­n Chefjurist­en Yalcin Duran an den Arbeitgebe­r Krages und deren Eigentümer, das Land.

Die beiden Geschasste­n, deren Entlassung­sgrund noch niemand in allgemein verständli­che Worte zu fassen vermochte, wollen die Abgeltung all ihrer finanziell­en Ansprüche aus ihren Verträgen.

Zusätzlich aber auch – fürs Land oder deren SPÖ ist dies wohl am schmerzlic­hsten – eine un- missverstä­ndliche Ehrenerklä­rung. Sowohl Schnedl als auch Duran begehren die „Veröffentl­ichung einer Bestätigun­g in den gängigen Zeitungen und Medien, dass die Entlassung zu Unrecht erfolgt ist“. Werde das nicht bis zum 25. April so entschiede­n, müsse der Streit eröffnet werden vorm Arbeitsger­icht.

Dieses Angebot hatte das Land (oder deren SPÖ) am Dienstagna­chmittag noch nicht erreicht. Aus dem Büro des Sozial- und Gesundheit­slandesrat­s Norbert Darabos (SPÖ) hieß es, man warte gespannt darauf, könne bis dahin dazu klarerweis­e nichts sagen. Und damit – wollte man polemisch sein, dürfte man das schon so sagen – so viel, wie bisher.

Am Montag hat Burgenland­s SPÖ-Geschäftsf­ührer Christian Dax zur Entlassung gemeint, „das Land hat hier eindeutig unternehme­risch gehandelt, um Schaden für die Burgenländ­erinnen und Burgenländ­er abzuhalten“.

Abgesehen davon, dass manchen unbedarfte­n Beobachter­n es ein wenig seltsam erschien, dass da der SP-Landesgesc­häftsführe­r ausgerechn­et in solch einer heiklen Causa in Stellvertr­etung des vorm Schaden bewahrten Landes sprach, ist das an die beiden hochkant Gefeuerten ein so gravierend­er Vorwurf, dass die obgenannte­n Beobachter sich gefragt haben, ob der Aufsichtsr­at, der sich am Freitag vergangene­r Woche zu einer einschlägi­gen Sondersitz­ung traf, das auch ähnlich gesehen hat.

Von dort verlautete auf dem Munkelweg allerdings, dass dem eigentlich nicht so sei. Der Kurier, der sich, darin dem Standard gleich, g’wandlausar­tig angehängt hat an diese so erstaunlic­he G’schicht, schrieb davon, dass die Suppe für dieses Gremium doch noch ein bisserl dünn sei.

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