Schweizer Drohnen-Hype
Häufig genug passieren im heimischen ORF ökologische Unglücksfälle. Ein besonders hässliches Beispiel ereignete sich jüngst in der Sendung Im Zentrum. Dort begossen einander grüne Funktionsträgerinnen mit Säure. In der ZiB 2 richtete man den Blick nun in die benachbarte Schweiz. Im sonnigen Lugano möchte die eidgenössische Post eine Drohne in Betrieb nehmen.
Das formschöne Insekt aus rostfreiem Stahl trägt Laborproben von einer Ambulanz in die nächste. Während Lugano also in Benzinabgasen versinkt, überwindet die Drohne die läppische Distanz von einem Kilometer im Nu. Sie landet sicher auf einer Plastikmatte und dürfte sich mit wenigen Futtermitteln begnügen.
In Österreich sind Drohnen empfindlich in Misskredit geraten. Einst krachte so ein stählerner Hermes neben Schigott Hir- scher in den präparierten Hang. Seither bedünken uns biedere Alpenländer die Risiken im Umgang mit den fliegenden Kronleuchtern als zu hoch.
Die Schweiz denkt da großzügiger. Über alle Kantonalgrenzen hinweg rührt ein Drohnenverband die Werbetrommel für das fliegende Nutztier. Sein Sprecher Ueli Sager besaß die leuchtenden Augen des Propheten, der die ganze Welt zum Drohnenverkehr bekehren will. Aus allen Düsen spritzt so ein R2D2-Verschnitt „Nützlinge“. Auch in der Ausbringung von Jauche hat sich der mechanisch summende Freund des Menschen bestens bewährt.
Im Fall einer Havarie? Ist vorgesorgt. Den letzten Sinkflug der Drohne bremst ein Fallschirm, als letzten Ton stößt die fliegende Kiste ein „Warnsignal“aus. Hierauf zerschellt der künstliche Vogel und liegt ersterbend in einer Mischung aus Schmieröl und Dung. pderStandard. at/TV-Tagebuch