Familienleistungen stiegen in 15 Jahren real um ein Viertel
Wifo: Umschichtung seit dem Jahr 2000 von Geldzahlungen auf Kinderbetreuung
Wien – Von Sparen bei den Familien kann keine Rede sein: Laut Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), die dem STANDARD vorliegen, gibt der Staat mit 5847 Euro im Jahr pro Kind um 65 Prozent mehr an Familienleistungen aus als vor 15 Jahren. Rechnet man die Inflation heraus, dann stiegen die Ausgaben von 2000 bis 2015 real um 23 Prozent.
Das Plus ist vor allem auf Investitionen in die Kinderbetreuung zurückzuführen, die gleich um 187 Prozent anschwollen. Die Stoßrichtung der Familienpolitik hat sich damit verschoben: Der Anteil der Gesamtausgaben, die in Krippen, Kindergärten und andere Angebote fließen, hat sich fast verdoppelt, die Bedeutung der Geldleistungen nahm ab.
Die Regierung sei auf dem richtigen Weg, sagt Wifo-Expertin Margit Schratzenstaller, sieht aber immer noch hohe Hürden für Frauen, die Kind und Beruf unter einen Hut bringen wollen. Trotz des Aufholprozesses sind in Österreich weniger unter Dreijährige in Betreuung als im EU-Schnitt. (red)