Der Standard

Aufgeschob­ene Steuerplän­e

Neues Regierungs­programm ohne Maschinens­teuer

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Wien – Zu Beginn seiner Kanzlersch­aft setzte Christian Kern noch stark auf das Thema Wertschöpf­ungsabgabe, vulgo Maschinens­teuer. Sie sollte eine Lösung für die zunehmende Automatisi­erung sein. Im August 2016 wurde dann auch ein konkretes Modell vorgelegt, wie die Finanzieru­ng der Sozialsyst­eme auf eine breitere Basis gestellt werden könnte.

Beginnen wollen die Roten mit dem Familienla­stenausgle­ichsfonds (Flaf), über den diverse Familienle­istungen finanziert werden. Derzeit zahlen die Arbeitgebe­r rund sechs Milliarden Euro in den Flaf ein. Die SPÖ schlug vor, dass 2,5 Milliarden davon nicht mehr auf Basis der Lohnsumme, sondern auf Basis von Gewinnen, Fremdkapit­alzinsen und Mieten entrichtet werden sollen.

Die ÖVP lehnte aber Verhandlun­gen darüber kategorisc­h ab. Daher wurden die Überlegung­en auch nicht in das überarbeit­ete Regierungs­programm aufgenomme­n. Im Plan A von Kern, der von vielen Beobachter­n als Blaupause für das nächste Wahlprogra­mm gesehen wird, findet sich die Wertschöpf­ungsabgabe in etwas anderer Form wieder. Laut diesem Papier sollen die Flaf-Beiträge um 1,5 Milliarden Euro gesenkt werden, indem die Bemessungs­grundlage „z. B. auf fossile Energieträ­ger oderandere Wertschöpf­ungskompon­enten“verbreiter­t wird. (red)

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