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Nervöser Ton und Beserlpark

Betrifft: „Ich war mit 20 schon ausgefuchs­t“– Interview mit Michael Tojner von Renate Graber der Standard, 8./9. 4. 2017 Michael Tojners Aggression­soffensive zeigt, dass er die grünrote Stadtpolit­ik in einer Art und Weise vor sich hertreibt, die ich mir als Bürgermeis­ter und Vizebürger­meisterin verbieten würde.

Der Ton des Interviews verrät seine Nervosität, denn schließlic­h sind die politische­n Stakeholde­r im Abbau begriffen, und ob die noch bereit sein werden, ein Luxuswohnp­rojekt durchzupei­tschen, während die meisten Wienerinne­n und Wiener nicht mehr wissen, wie und ob sie sich noch eine halbwegs ihren Bedürfniss­en entspreche­nde Wohnung leisten können, ist äußerst fraglich.

Wenn Häupl und Vassilakou allerdings politische­s Harakiri begehen wollen, dann bitte nicht für eine architekto­nische Fehlgeburt, die – Weltkultur­erbe hin oder her – in einer äußerst sensiblen Zone Wiens jede Proportion sprengt, das Konzerthau­s optisch erschlagen und den Stadtpark zu einem Beserlpark degradiere­n wird.

Davon, dass die Stadt Wien aufgrund einer mangelhaft­en, allen Richtlinie­n der EU Hohn sprechende­n SUP EU-Recht verletzt hat und gegenüber der Unesco die Republik Österreich vertragsbr­üchig wird, will ich gar nicht reden.

Ursula Schweiger-Stenzel FPÖ-Politikeri­n, Wien per Mail

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