Historische Streifzüge
Bilder, die von einstiger Wander- und Reiselust erzählen
Die im slowenischen Karstgebiet liegenden Höhlen von Postojna (Adelsberger Grotte) beherbergen die zweitgrößte für Touristen zugängliche Tropfsteinhöhe der Welt, die bereits im frühen 19. Jahrhundert für Besucher erschlossen wurde. 1818 installierte man das erste Licht und legte Wege an, 1857 erbaute man die erste Höhlenbahn.
Im Frühjahr 1821 hatte Peter Fendi Venedig bereist und besuchte anschließend auch die Grotte. Belegt ist dies über Einträge in sein Skizzenbuch und eine auf Holz gemalte Ansicht aus dem Inneren der Grotte mit Blick Richtung Ausgang. Das einst Kaiser Franz I. gewidmete Bild gelangt in der Sparte „Bilder des 19. Jahrhunderts“zur Versteigerung, die weitere Dokumente früher Wander- und Reiselust birgt.
Idylle am Ufer
Etwa von Rudolf von Alt, der sich öfter im schlesischen Grätz bei Troppau aufhielt, wo er seine spätere Ehefrau kennenlernte und heiratete. Vom dortigen Schloss, damals im Besitz der Fürsten Lichnowsky, schuf Alt mindes- tens zwölf Ansichten, darunter ein nun aus Wiener Privatbesitz kommendes Aquarell von 1844. Von Friedrich Gauermanns Streifzügen in seiner niederösterreichischen Heimatgemeinde Miesenbach zeugen unzählige Werke, etwa die 1825 gemalte Darstellung der im Postlwald gelegenen Wehre mit Rehbock und Geiß am felsigen Ufer des Miesenbaches.
In der Wachau fand hingegen der ehemalige Bankbeamte Eduard Zetsche Motive für seine Malerei. 1887 verewigte er etwa die entspannte Atmosphäre eines Sommertages am Ufer der Donau mit Blick auf den barocken Turm der Stiftskirche Dürnsteins. An Olga Wisinger-Florians herbstliche Stippvisiten ins südmährische Raitz erinnert hingegen der von Bäumen gesäumte und von Gewässern flankierte Fürstenweg.