Der Standard

Weniger Geld für die Kleinen

Grüne gegen Lopatka-Vorschlag zu Klubförder­ung

-

Wien – Nach Nationalra­tspräsiden­tin Doris Bures (SPÖ) regt auch ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka eine Reform der Klubförder­ung im Parlament an. Konkret solle es beim Zusatzbetr­ag für den sechsten bis zehnten Nationalra­tsabgeordn­eten Änderungen geben.

Derzeit bekommen alle Fraktionen einen gleich hohen Sockelbetr­ag (1,27 Millionen Euro). Darüber hinaus gibt es einen Zusatzbetr­ag für den sechsten bis zehnten Abgeordnet­en. Der Klub erhält damit für diese Mandatare etwa dreieinhal­bmal so viel Förderung wie für alle anderen Abgeordnet­en – laut Lopatka derzeit 170.000 Euro gegenüber 49.000 Euro pro Jahr. Das hält er für eine Ungerechti­gkeit, die es zu beseitigen gelte.

Von den Grünen kam prompt ein Nein, würde doch der ÖVP- Vorschlag vor allem kleine Fraktionen treffen. Abgeschaff­t werden müssten Anreize, Mandatare von anderen Fraktionen abzuwerben, forderte Grünen-Politiker Dieter Brosz. Dahingehen­d hatte sich auch Bures zuletzt im Interview mit dem STANDARD geäußert.

Sie hatte sich auch für eine höhere Klubförder­ung für jene Fraktionen ausgesproc­hen, die einen höheren Frauenante­il aufweisen. Eine Diskussion darüber kann sich auch Lopatka vorstellen. „Mir ist ein Bonus lieber als irgendwelc­he Strafzahlu­ngen.“„Endlich bewegt sich die ÖVP“, reagierte SPÖ-Frauenvors­itzende Gabriele HeinischHo­sek darauf. Auch Brosz würde eine solche Änderung begrüßen, würde sie doch „mit hoher Wahrschein­lichkeit“zu einem höheren Frauenante­il führen. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria