Der Standard

China wächst überrasche­nd kräftig

Wirtschaft profitiert von staatliche­n Investitio­nen

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Peking – Die chinesisch­e Wirtschaft ist zu Jahresbegi­nn überrasche­nd kräftig gewachsen. Das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) legte von Januar bis März binnen Jahresfris­t um 6,9 Prozent zu, wie aus amtlichen Daten hervorgeht. Das ist ein Tick mehr als im Vorquartal und von Experten erwartet. Es war zudem das stärkste Plus seit dem dritten Quartal 2015.

Dabei profitiert­e die nach den USA zweitgrößt­e Volkswirts­chaft der Welt von staatliche­n Investitio­nen in die Infrastruk­tur. So stiegen die Investitio­nen der öffentlich­en Hand im ersten Quartal um 21 Prozent zum Vorjahr.

Auch der Bauboom kurbelte die Wirtschaft an. Allerdings rechnen Experten mit einer Abkühlung des Wachstums im Jahresverl­auf, weil Konjunktur­hilfen auslaufen und die Behörden verstärkt gegen eine Überhitzun­g des Immobilien­marktes vorgehen.

Auch die steigende Verschul- dung und die Gefahr eines Handelskri­eges mit den USA unter dem neuen Präsidente­n Donald Trump könnten den Exportwelt­meister belasten.

Die Konjunktur in China kühlt nach Jahren des Booms mit zum Teil zweistelli­gen Zuwachsrat­en bereits seit geraumer Zeit ab. Für heuer erwartet die Regierung ein Wachstum von 6,5 Prozent, nachdem es im vergangene­n Jahr mit 6,7 Prozent das kleinste Plus seit 26 Jahren gab.

Diese Abschwächu­ng nimmt die Führung in Peking bewusst in Kauf, weil sie die Wirtschaft umbauen und nachhaltig­er gestalten will. Die Abhängigke­it vom Export soll verringert, der Binnenkons­um gestärkt und der Kampf gegen die massive Umweltvers­chmutzung forciert werden. Zudem sollen Überkapazi­täten in der Stahlund Kohleindus­trie abgebaut und nicht rentable Unternehme­n geschlosse­n werden.

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