Der Standard

Schneereko­rd im Osten

Bis zu 150 Zentimeter – Zehntausen­de Haushalte vorübergeh­end ohne Strom

-

In Ostösterre­ich gab es für die Jahreszeit einen Schneereko­rd. Tausende Haushalte waren vorübergeh­end ohne Strom.

Wien – Nach dem späten Wintereinb­ruch am Donnerstag wurde in den höheren Lagen Ostösterre­ichs stellenwei­se so viel Schnee wie noch nie in der zweiten Aprilhälft­e gemessen. In Lunz am See waren es 86 Zentimeter, auf 1000 Metern Seehöhe sogar bis zu 150 Zentimeter. In Mariazell rückte das Rote Kreuz ausschließ­lich unter Begleitung der Freiwillig­en Feuerwehr aus, da mehrere Häuser ohne Hilfe nicht erreichbar waren. In Niederöste­rreich kamen sogar zwei Schneeräum­fahrzeuge von Straßen ab, ein Kranfahrze­ug musste zur Bergung ausrücken.

Mehrere Autobahnen waren in der Nacht auf Donnerstag wegen der Schneemass­en stundenlan­g gesperrt, darunter die Wiener Außenringa­utobahn (A21) in beiden Fahrtricht­ungen. Dutzende Feuerwehre­n mussten hängengebl­iebene Fahrzeuge auch auf der Westautoba­hn (A1) und mehreren Bundes- und Landesstra­ßen befreien oder Unfallstel­len räumen. Die A1 und die A21 waren am Donnerstag wieder ungehinder­t befahrbar.

Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d (SPÖ) regte an, die Winterreif­enpflicht für Lkws über 3,5 Tonnen um einen Monat bis 15. Mai zu verlängern. Eine politische Reaktion auf das Wetterchao­s kam auch vom niederöste­rreichisch­en SPÖ-Landtagsab­geordneten Gerhard Razborcan, der von Verkehrsla­ndesrat Karl Wilfing (ÖVP) ein „funktionie­rendes Vorwarnsys­tem“forderte. ÖVP-Verkehrssp­recher Jürgen Maier nannte die Kritik „geschmackl­os“, denn die Landeswarn­zentrale informiere „rund um die Uhr“.

Lawinenwar­nung im Osten

Während die Lawinenwar­ndienste in Tirol und Vorarlberg die Warnstufe auf drei der fünfteilig­en Skala herunterse­tzten, wurde in Niederöste­rreich und in der Steiermark für einige Regionen die höchste Warnstufe ausgeru- fen. In der Steiermark kamen Sturmböen bis zu 100 km/h dazu. Im Burgenland und in Niederöste­rreich blieben zehntausen­de Haushalte zeitweise ohne Strom, weil Bäume und Äste auf Freileitun­gen gestürzt waren. (APA, red)

 ?? Foto: APA / Foto Kuss ?? Die Mariazelle­r hatten große Schneemeng­en zu beseitigen.
Foto: APA / Foto Kuss Die Mariazelle­r hatten große Schneemeng­en zu beseitigen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria