Der Standard

Teheran bleibt nach US-Aussagen zu Atomdeal gelassen

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Teheran/Washington – Der Iran hat gelassen auf die Kritik der USA an dem Atomabkomm­en des Westens mit der Islamische­n Republik reagiert. „Die USA sollten ihren Kurs ändern und ihre Verpflicht­ungen erfüllen“, erklärte der iranische Außenminis­ter Mohammed Javad Zarif am Donnerstag via Twitter. Die US-Unterstell­ungen seien „abgenutzt“. Zudem würden sie nichts an der Tatsache ändern, dass sich Teheran an die Verpflicht­ungen des Wiener Atomabkomm­ens von 2015 gehalten habe, sagte Zarif.

Sein US-Kollege Rex Tillerson hatte den Deal zuvor mit harschen Worten kritisiert. Durch das internatio­nal viel beachtete Abkommen habe die frühere US-Regierung unter Präsident Barack Obama das Problem nur vor sich hergeschob­en, sagte Tillerson am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Es „verzögert nur das Erreichen des Ziels des Iran, eine Nuklearmac­ht zu werden“.

Rohani: Vertrag einhalten

Der Iran hatte im Juli 2015 in Wien mit den fünf UN-Vetomächte­n USA, Russland, Frankreich, Großbritan­nien und China sowie mit Deutschlan­d und der EU ein Abkommen geschlosse­n, das ihm die friedliche Nutzung der Atomenergi­e erlaubt, eine militärisc­he Nutzung aber ausschließ­en soll. Der Westen hob im Gegenzug einen Teil seiner Finanz- und Handelssan­ktionen gegen das Land auf.

Der iranische Präsident Hassan Rohani hatte vergangene Woche gesagt, er wolle im Falle seiner Wiederwahl am 19. Mai auch in den kommenden vier Jahren an dem Abkommen festhalten. (AFP, dpa)

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