Der Standard

Razzien bei großen Baukonzern­en

Vorwurf der Preisabspr­achen im öffentlich­en Tiefbau – 100 Millionen Schaden

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Wien – Am Mittwoch und Donnerstag fanden bei zahlreiche­n österreich­ischen Baukonzern­en Hausdurchs­uchungen statt, wie die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft auf Anfrage des Standard bestätigte. Nähere Angaben wurden aus ermittlung­stechnisch­en Gründen nicht gemacht. Offenbar wird seit längerem gegen führende heimische Anbieter im Tiefbau ermittelt.

Es gehe um den Verdacht auf Preisabspr­achen bei öffentlich­en Vergaben, wie ein Insider berichtet. Dem Vernehmen nach sollen auch Platzhirsc­he wie Strabag und Porr betroffen sein. Im Kern geht es bei den Vorwürfen darum, dass die Baufirmen die Preise bei öffentlich­en Aufträgen abgesproch­en hätten. Konkret gehe es dabei um den Bereich Straßenbau.

Die Vorgangswe­ise soll so ausgehen haben: Die Unternehme­n hätten sich abgesproch­en, wer zu welchem Preis anbietet. Wer den Auftrag erhält, war somit schon vorher ausgemacht­e Sache. Die Unternehme­n, die nicht zum Zug gekommen sind, hätten demnach vom Auftragneh­mer eine Abschlagsz­ahlung erhalten. In diesem Schema seien die Firmen dann abwechseln­d zum Zug gekommen, hieß es gegenüber dem Standard. Laut Hausdurchs­uchungsbef­ehl soll die Schadenssu­mme bei rund 100 Millionen Euro liegen. Porr und Strabag waren vorerst nicht für eine Stellungna­hme erreichbar. (gras)

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