Deutsche Bundesbank warnt vor einer Immobilienblase
Die Ampel stehe auf Gelb: Deutschland drohe eine gefährliche Immobilienblase, meint die Bundesbank. Banken gingen zunehmend riskante Geschäfte ein, die Preise würden rasant steigen. Insbesondere in Großstädten seien Übertreibungen zu erkennen.
Frankfurt – Die Deutsche Bundesbank warnt wegen der langanhaltenden Niedrigzinsen und der Renditejagd von Geldhäusern vor dem Entstehen einer gefährlichen Immobilienblase. Im Moment gebe es zwar keine die Finanzstabilität gefährdende Blase in Deutschland, sagte BundesbankVorstand Andreas Dombret. „Aber die Ampel steht eindeutig auf Gelb“, sagte er.
Das gelte insbesondere für die Preisentwicklung. Zudem deute- ten Indikatoren bei Kreditvolumen und Vergabestandards auf eine erhöhte Risikonahme der Geldhäuser hin. Als Bankenaufseher mache er sich ernste Sorgen, sagte Dombret, der im Bundesbank-Vorstand für die Bankenaufsicht zuständig ist.
Beim Blick auf die Entwicklung der Preise für Immobilien in den Städten würden zunehmend die Alarmglocken läuten. Insbesondere in Großstädten seien zu einem guten Teil Übertreibungen zu erkennen. „In den 127 Städten des Indikators der Bundesbank sind die Preise seit 2010 um fast 50 Prozent gestiegen; in den sieben Großstädten waren es gar mehr als 60 Prozent“, warnte der Notenbanker.
Dombret zufolgen gehen Banken wegen der langanhaltenden Minizinsen zunehmend Risiken ein. Außerdem gebe es mehr Wettbewerb um ertragreiche Geschäfte. „Ein boomender Immobilienmarkt kann da gerade recht kommen. Und dies kann gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen“, sagte Dombret.
Institute seien jedenfalls gut beraten, weiterhin hohe Standards bei der Kreditvergabe anzulegen und spekulative Preisentwicklungen nicht mitzutragen. (Reuters)