Der Standard

Zeugen in der Schusslini­e

Ein neues Gericht kämpft mit alten Problemen, um Zeugen eines dunklen Kapitels im Freiheitsk­ampf des Kosovo zu schützen.

- Serbeze Haxhiaj aus Prishtina

Halil öffnete die Metalltür und legte seine rechte Hand instinktiv auf die österreich­ische GlockPisto­le, die in einem Halfter an seinem Gürtel steckte. Eine Kamera überwachte den Eingang des Hauses, das etwas abseits der Straße lag. Die Vorsichtsm­aßnahmen waren zu einem Ritual geworden.

Siebzehn Jahre seien vergangen, erzählte Halil

seit er in einem geheimen Gefangenen­lager in den Bergen Nordalbani­ens von kosovo-albanische­n Freischärl­ern festgehalt­en und gefoltert worden war. Halils Vergehen hatte darin bestanden, dass er, ein Kosovo-Albaner, die Gegner der Freischärl­er im Machtkampf nach dem Krieg unterstütz­t hatte.

Er rechnet damit, in ein paar Monaten gegen seine Peiniger auszusagen – im Zuge eines Versuchs, Licht auf die dunklere Seite des Freiheitsk­ampfes des Kosovo gegen die serbische Unterdrück­ung zu werfen, eines Kampfes, der 1999 die maßgeblich­e Unterstütz­ung der Nato-Bomber erhielt. daktion bekannt),

Zeugnis ablegen

(Name der Re-

Ein neu geschaffen­es Gericht mit Sitz in den Niederland­en soll in den nächsten Wochen oder Monaten die ersten Anklagen erheben. Der Erfolg dieses Gerichts wird von Halil und anderen Kosovo-Albanern abhängen, die bereit sind, gegen politisch einflussre­iche ehemalige Freischärl­er, die unter ihresgleic­hen oft als Helden gefeiert werden, auszusagen. Es steht viel auf dem Spiel – sowohl für die Stabilität des Kosovo und seine Konsolidie­rung als unabhängig­er Staat als auch für die Zeugen, die sich gemeldet haben.

„Sie haben uns gefoltert und getötet“, so Halil. „Ich lebe, um Zeugnis abzulegen.“

Das von der EU finanziert­e Gericht will keine näheren Angaben dazu machen, welche Maßnahmen gesetzt werden, um die Si- BERICHT: cherheit der Zeugen zu gewährleis­ten. Vonseiten der EU weist man lediglich darauf hin, dass daran gearbeitet werde und man darauf achte, „entspreche­nde Maßnahmen zu setzen, um die Zeugen vor, während und nach dem Prozess zu schützen“.

US-Ermittler Clint Williamson, dessen Ermittlung­sverfahren die Grundlage für das Gericht schuf, warnte 2014 vor „anhaltende­n“Bestrebung­en, seine Arbeit durch Einflussna­hme auf Zeugen zu untergrabe­n. Anklagen würden jedoch folgen, meinte er.

Angesichts der inzwischen verstriche­nen Zeit und des Mangels an belastende­m Material werden die Ankläger in erster Linie auf Augenzeuge­n angewiesen sein. Viele befinden sich offenbar bereits außerhalb des Kosovo, einige haben vermutlich neue Identitäte­n erhalten. Aber andere, wie Halil, weigern sich zu gehen.

„Es ist schwierig, sich im Kosovo zu verstecken“, erklärte Robert Dean, der ehemalige Sonderstaa­tsanwalt der UNMission, die nach dem Krieg 1998/99 die Verwaltung des Kosovo übernahm. „Anderersei­ts glaube ich nicht, dass man der Fortsetzun­g dieses Gerichts zustimmen würde, wenn es keinen Zeugenschu­tz gäbe“, räumte er ein.

Das neue Gericht – bekannt als Specialist Chambers and Specialist Prosecutor’s Office – wurde eingericht­et, um ehemaligen Mitglieder­n der Befreiungs­armee des Kosovo (UÇK), die hinter einer, wie Williamson es nennt, „Verfolgung­skampagne“gegen Serben und Roma nach dem Kosovokrie­g 1998/99 stehen, den Prozess zu machen. Auch die „außergeric­htlichen Tötungen, das illegale Fest- halten und die unmenschli­chen Behandlung­en“von Kosovo-Albanern, die als politische Gegner galten, sollten zur Anklage gebracht werden.

Williamson wurde von der EU eingesetzt, um die in einem 2010 veröffentl­ichten Bericht des Europarats­ermittlers Dick Marty erhobenen Anschuldig­ungen gegen die ehemaligen Rebellen zu überprüfen. Der UÇK wurde darin auch vorgeworfe­n, serbischen Häftlingen in Nordalbani­en Organe entnommen zu haben, um diese im Ausland zu verkaufen.

Die EU kündigte die Einrichtun­g eines Sondergeri­chts an. Nach langem Hin und Her stimmte der Kosovo diesem Schritt in einer Parlaments­abstimmung im August 2015 zu. Im Juni 2016 genehmigte der Europäisch­e Rat ein Budget von 29,1 Millionen Euro für die Einrichtun­g und den Betrieb des neuen Kosovo-Gerichts bis Juni 2017.

Bereits zwei Mal hat Halil als Zeuge in lokalen, von der Rechtsstaa­tlichkeits­mission der Europäisch­en Union im Kosovo (Eulex Kosovo) angestreng­ten Prozessen gegen ExRebellen ausgesagt. Die EU-Mission befasst sich seit der Erklärung der Unabhängig­keit des Kosovo von Serbien 2008 mit der Verfolgung von heiklen Kriegsverb­rechen und Korruption­sfällen im Kosovo.

„Sie versprache­n uns, dass wir unerkannt bleiben würden“, sagte Halil und bezog sich dabei auf die europäisch­en Ankläger während der ersten Prozesse. „Aber ich denke, sie kennen uns nur zu gut.“Man habe ihm eine Umsiedelun­g ins Ausland angeboten, er habe aber abgelehnt. „Ich bin nicht jung. Ich habe Kinder, die mit ihren Fami- (die Ex-UÇK-Kämpfer, Anm.) lien hier leben. Wir sind eine große Familie und können nicht alle wegziehen“, meinte er.

Halils Familie geriet aufgrund ihrer Zugehörigk­eit zur Partei von Ibrahim Rugova ins Visier der UÇK. Rugova leistete zehn Jahre lang passiven Widerstand gegen die serbische Dominanz, wurde jedoch in den späten 1990ern von den Rebellenkä­mpfern in den Hintergrun­d gedrängt.

Politische Attentate, Gefangenen­lager und eine Welle von Vergeltung­sschlägen auf Serben und Roma nach dem Krieg verliehen dem Rebellenau­fstand einen negativen Beigeschma­ck, der die Unterstütz­ung der westlichen Mächte gewonnen hatte, um mit vereinten Kräften die Vertreibun­g von und das Massaker an kosovoalba­nischen Zivilisten durch Truppen des verstorben­en serbischen Diktators Slobodan Milošević zu stoppen.

Nach dem Krieg übernahmen die Rebellen die politische Macht. Die westlichen Unterstütz­er des Kosovo hätten sich mehrere Jahre lang davor gescheut, diese im Interesse der Stabilität zur Verantwort­ung zu ziehen, bemängeln Kritiker.

Aussage gilt als Verrat

Erst kürzlich wurde eine Reihe von Rebellen im Kosovo im Zuge einiger Gerichtsve­rfahren verurteilt. Der Prozess wird jedoch seit langem durch den engen Zusammenha­lt von 1,8 Millionen Menschen im Kosovo erschwert, wo Zeugenauss­agen gegen UÇKKämpfer von vielen als Verrat diffamiert werden.

In einem Land, das nicht einmal halb so groß ist wie Wales, beherrsche­n die ehemaligen Rebellen Politik und Sicherheit­sstrukture­n. Zeugen gegen ehemalige UÇKKämpfer seien „bedroht und in wirklich ernster Gefahr“, glaubt Nataša Kandić, Gründerin des Belgrader Zentrums für humanitäre­s Recht und unermüdlic­he Fürspre- cherin von Opfern von Kriegsverb­rechen im Kosovo und in anderen Ländern des ehemaligen Jugoslawie­n.

Sie sehe jedoch Anlass zu Optimismus. „Es gibt gewisse Erwartunge­n, dass es anders sein wird“, meinte Kandić über das neue Gericht. Dessen Ermittlung­sarbeiten seien „bis zum Schluss streng geheim“gewesen. „Niemandem ist es gelungen herauszufi­nden, wer auf der Anklageban­k sitzt, wer die Angeklagte­n und wer die Zeugen sind.“

Stefan Trechsel, ein Schweizer Richter, der am Prozess gegen Milošević in Den Haag beteiligt war, sagt, es sei von zentraler Bedeutung, dass die Zeugenlist­e geheim bleibe: „Das ist zunächst einmal Aufgabe der Ermittlung­sbehörden. Sie werden vor Ort sein, sie werden mit vielen Leuten sprechen müssen, und sie müssen dies auf eine Weise tun, die keinen Aufschluss darüber zulässt, wen sie als Zeugen betrachten und wen sie nicht als Zeugen betrachten.“

Im März 2011 interviewt­e die Autorin dieses Artikels Agim Zogaj, einen ehemaligen Aufseher eines UÇK-Gefangenen­lagers, der in einem Prozess gegen zehn ehemalige UÇK-Kämpfer aussagen sollte. Zu diesen zählte auch Fatmir Limaj, ein ehemaliger Rebellenko­mmandant, Ex-Minister und später enger Vertrauter von Hashim Thaçi, dem amtierende­n Präsidente­n der Republik Kosovo.

Den zehn Angeklagte­n wurden 1999 in einem UÇK-Gefangenen­lager im Dorf Klecka im Zentralkos­ovo begangene Kriegsverb­rechen gegen Zivilisten und Kriegsgefa­ngene zur Last gelegt.

Die Identität des Zeugen Agim Zogaj wurde von den europäisch­en Staatsanwä­lten geheim gehalten; bekannt war er nur als Zeuge X. Sechs Monate später fand man Zogaj erhängt an einem Baum in einem Park der westdeutsc­hen Stadt Duisburg, einen Monat bevor der sogenannte Klecka-

„ Sie haben uns gefoltert und getötet. Ich lebe, um Zeugnis abzulegen. Halil, geschützte­r Zeuge “

Prozess beginnen sollte. Laut den deutschen Behörden handelte es sich um Selbstmord, Zogajs Familie behauptet jedoch, er sei ermordet worden.

Zogaj berichtete damals, dass ihm Limaj nahestehen­de Personen 50.000 bis 60.000 Euro angeboten hätten, damit er nicht vor Gericht aussage. Ein andermal sei ihm eine monatliche Zahlung von 500 Euro angeboten worden. Man wies ihn an, ein Bankkonto auf den Namen seiner Frau zu eröffnen, was er auch tat.

Bekommen habe er nichts. Aber der Vater des Ehemannes seiner Tochter habe Druck auf ihn ausgeübt, sagte Zogaj. „Sie haben ihn als Handlanger benutzt“, erzählte er. Sogar zu einem Treffen mit Limaj soll es gekommen sein.

Schwierige­r Schutz

Zum Zeitpunkt des Interviews war Zogaj nicht sicher, ob er aussagen sollte. Auch war ihm nicht klar, inwieweit er unter dem Schutz der Eulex-Mission stand. Er überlegte, den Kosovo zu verlassen, hatte allerdings ein Angebot seitens Eulex abgelehnt, ihn nach Bulgarien zu übersiedel­n.

„Weder unsere eigene Polizei noch Eulex können für mich garantiere­n. Gott allein steht mir bei“, meinte er. „Ich hoffe, dass mein Blut das letzte ist, das vergossen wird.“

Während seiner Zeit im Gefangenen­lager hatte Zogaj Tagebuch geführt. Diese Notizen waren für die Anklage wesentlich. Nach seinem Tod jedoch erklärte das Gericht dieses Beweismitt­el für unzulässig und sprach Limaj und seine Mitangekla­gten frei. Ende 2012 wurde der Entscheid über das Tagebuch aufgehoben und ein Wiederaufn­ahmeverfah­ren angeordnet. Im September 2013 wurden alle zehn Personen erneut freigespro­chen. Der Richter erklärte Zogajs Aussagen für inkonseque­nt, widersprüc­hlich und „völlig unglaubwür­dig“.

Limaj, zu jener Zeit ein ranghohes Mitglied der regierende­n Demokratis­chen Partei des Kosovo (PDK) von Ministerpr­äsident Thaçi, war bereits 2005 vom UNKriegsve­rbrechertr­ibunal in Den Haag vom Vorwurf der Misshandlu­ng, Folter und Mord an Serben und Albanern in einem anderen UÇK-Gefangenen­lager freigespro­chen worden. Isak Musliu, ein Mitangekla­gter, war damals ebenfalls freigespro­chen worden, während ein dritter Angeklagte­r, Haradin Bala, für schuldig befunden und zu 13 Jahren Haft verurteilt wurde.

Helden in der Heimat

Limaj wurde in seiner Heimat wie ein Held empfangen, im Oktober 2016 jedoch erneut der Kriegsverb­rechen in Zusammenha­ng mit dem Mord an zwei kosovo-albanische­n Zivilisten 1998 angeklagt – dieses Mal von der Sonderstaa­tsanwaltsc­haft des Kosovo selbst. Angehörige eines der Opfer haben öffentlich gesagt, was sie über den Mord wussten. Seinem Anwalt zufolge seien die Vorwürfe haltlos. Der Prozess begann im Jänner dieses Jahres.

Eulex hat wiederholt abgelehnt, zu Zogajs Tod Stellung zu nehmen oder darüber Auskunft zu geben, ob er zum fraglichen Zeitpunkt unter ihrem Schutz stand. Eine Sprecherin lehnte es ab, über das Thema Zeugenschu­tz zu sprechen. „Die Mission kann über die Arbeitswei­se oder Sicherheit­sbelange in Bezug auf den Schutz ihrer Zeugen keine Auskunft geben“, sagte die Sprecherin.

Sowohl Zogaj als auch Halil verkörpern die Herausford­erungen des Zeugenschu­tzes im Kosovo, wo Identitäte­n selten geheim bleiben und die Verbindung­en zu Familie und Heimat so stark sind, dass die strengen Auflagen eines umfassende­n Zeugenschu­tzprogramm­s, das mitunter auch die Änderung der Identität erfordert, von den Betroffene­n häufig als unzumutbar empfunden werden.

Man vermutet, dass viele Zeugen des neuen Gerichts den Kosovo bereits verlassen haben, entweder weil sie bereits emigriert sind oder im Hinblick auf die Gerichtsve­rfahren umgesiedel­t wurden.

Allen steht die Möglichkei­t offen, ihre Gesichter und Stimmen unkenntlic­h zu machen, wenn sie zur Aussage vorgeladen werden.

Weil die Angeklagte­n das Recht haben zu wissen, wer gegen sie aussagt, und mit ihrem Verteidige­r ein Kreuzverhö­r vorzuberei­ten, ist völlige Anonymität jedoch ausgeschlo­ssen. „Es ist unmöglich, dass Zeugen völlig anonym bleiben“, sagt auch Frank Hopfel, ein österreich­ischer Richter, der auch am UN-Tribunal in Den Haag tätig war. „Wir können die Anonymität der Zeugen nicht garantiere­n; man kann nur ihr Gesicht und ihre Stimme in der Öffentlich­keit unkenntlic­h machen und schriftlic­he Zeugenauss­agen zulassen.“

Der Chefankläg­er des neuen Gerichts, der US-Amerikaner David Schwendima­n, bezeichnet den Zeugenschu­tz als „große Herausford­erung“: „Diejenigen zu schützen, von denen wir glauben, dass sie gefährdet sind, oder die durch die Teilnahme an diesem Prozess angreifbar werden, ist absolut unerlässli­ch. Ich habe die Befugnis hierfür und die Zusicherun­g, dass man mich dabei unterstütz­en wird.“Besonders am Herzen liege ihm die Beseitigun­g der rechtliche­n Unklarheit­en, die laut Expertenme­inung alle bisherigen Anstrengun­gen zunichtege­macht haben.

Dazu kommt noch, dass die zunächst von der UN-Mission Unmik und später von Eulex angestreng­ten lokalen Verfahren gegen Kriegsverb­recher damit zu kämpfen hatten, dass Zeugen eingeschüc­htert wurden.

In einem Fall etwa wurde das Verfahren so zweigeteil­t, dass eine Gruppe der mutmaßlich­en Täter zuerst vor Gericht gestellt wurde und eine andere gleich danach. Die Zeugen waren dieselben. Sie wohnten während beider Prozesse weiter zu Hause, was ihre Gefährdung stark erhöhte.

In einem anderen Fall, unter Kontrolle der Eulex-Mission, berichtete ein geschützte­r Zeuge, dass seine Identität öffentlich gemacht worden sei – vom Angeklagte­n oder den Anwälten des Angeklagte­n, wie er glaubt. Man brachte ihn außer Landes. Verwandte, die im Kosovo blieben, seien jedoch Opfer von Einschücht­erungsvers­uchen geworden. Ein Angehörige­r trat schließlic­h in den Zeugenstan­d, um die Aussage des Mannes zu dementiere­n. „Ich tat es für jene, die am Leben sind“, erzählte der Verwandte, der nicht namentlich genannt werden kann. Der ehemalige Ankläger Dean, der zwischen 2005 und 2009 sowohl für Unmik als auch Eulex arbeitete, meint: „Die konsequent­e Anwendung des Rechts war ein großes Hindernis für alle.“

Der österreich­ische Richter Frank Hopfel sagt, dass das neue Gericht der Regierung sehr deutlich machen müsse, dass „jegliche Beeinfluss­ung der Rechtsprec­hung Sanktionen nach sich ziehen“würde.

Der Kosovo übernahm Ende 2014 die Verantwort­ung für Fälle von Kriegsverb­rechen und ist gerade dabei, ein Zeugenschu­tzprogramm zu entwickeln. Vertrauen sei jedoch kaum da, meint Besim Kelmendi, ein Ankläger der Sonderstaa­tsanwaltsc­haft im Kosovo.

„Aufgrund des politische­n und historisch­en Kontexts eines Landes, in dem man von jeher nicht an die Justiz glaubt, halten Zeugen nach wie vor nicht viel von den Gerichten im Kosovo“, sagt Kelmendi, „beim Haager Tribunal gab es systematis­che Fehler beim Zeugenschu­tz.“

Halil, der Zeuge, berichtet, die europäisch­en Ermittler hätten ihm gesagt, er solle sie anrufen, wenn er auch nur die geringsten Bedenken habe. „Ich lebe von einem Tag zum anderen“, sagt er.

Im Tal sind Gewehrschü­sse zu hören, vermutlich von einer Familienfe­ier. Halil sagt, er fühle sich zunehmend bedroht. „Ich fürchte um meine Familie, nicht um mich“, behauptet er.

„Am liebsten würde ich sie tot sehen“, sagt er über seine Peiniger. „Nur dann werden wir quitt sein.“

Serbeze Haxhiaj

ist Nachrichte­nredakteur­in der öffentlich-rechtliche­n Rundfunkan­stalt Radio Television Kosovo. Dieser Artikel entstand im Rahmen des Balkan Fellowship for Journalist­ic Excellence, unterstütz­t von der Erste Stiftung und den Open Society Foundation­s, in Kooperatio­n mit dem Balkan Investigat­ive Reporting Network (BIRN).

Übersetzun­g: Barbara Maya

 ?? Foto: EPA / Staton R. Winter ?? UÇK-Kämpfer, hier am 16. August 1998 vor dem Dorf Glodjane, 65 Kilometer westlich von Prishtina. So sahen sie sich auch selbst gerne: als aufrechte Soldaten im Kampf gegen die Serben. Die Kriegsverb­rechen, die dabei begangen wurden, werden nur langsam...
Foto: EPA / Staton R. Winter UÇK-Kämpfer, hier am 16. August 1998 vor dem Dorf Glodjane, 65 Kilometer westlich von Prishtina. So sahen sie sich auch selbst gerne: als aufrechte Soldaten im Kampf gegen die Serben. Die Kriegsverb­rechen, die dabei begangen wurden, werden nur langsam...
 ?? Foto: Handout ?? US-Richter Schwendima­n: „Große Herausford­erung“.
Foto: Handout US-Richter Schwendima­n: „Große Herausford­erung“.

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