Der Standard

Viele Arbeitslos­e, niedrige Bildung

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Laut Statistik Austria haben in Österreich rund

von

272.000 8,6 Millionen Einwohnern

türkischen Migrations­hintergrun­d, ergo: Beide Eltern sind im Ausland geboren, bei unterschie­dlichen Geburtsort­en gilt jener der Mutter. Miteingere­chnet sind die türkischen Kurden, Schätzun

60.000 gen gehen von bis 100.000 Personen

aus. Zuletzt wanderten aus der Türkei nur geringfügi­g mehr Menschen ein, als aus Österreich dorthin zogen (Daten von 2015).

Gemessen an sozialen Indikatore­n schneiden türkeistäm­mige Menschen in Österreich schlecht ab. Mit zuletzt knapp 20 Prozent

liegt die Arbeitslos­enquote bei den Bürgern mit türkischer Staatsbürg­erschaft mehr als doppelt so hoch wie bei den Österreich­ern (8,1 Prozent). Das mittlere Nettoeinko­mmen 81 Prozent beträgt des österreich­ischen, entspreche­nd höher ist die Armutsgefä­hrdung. Zentraler Grund für die Nachzügler­rolle ist das niedrige Bildungsni­veau. 61 Prozent

der Erwerbstät­igen mit türkischem Pass haben maximal Pflichtsch­ulabschlus­s. Bei den Österreich­ern trifft dies nur auf elf Prozent

zu, bei Menschen aus Ex-Jugoslawie­n, die ebenfalls mit den großen „Gastarbeit­erwellen“kamen, 32 Prozent. auf Bei Lesekompet­enztests an Schulen fallen türkische Zuwanderer traditione­ll ab, aber immerhin: Jüngere Untersuchu­ngen belegen einen deutlichen Aufholproz­ess.

Laut einer GfK-Umfrage aus dem Vorjahr fühlt sich eine knappe Mehrheit der Bürger mit türkischem Migrations­hintergrun­d eher der Türkei zugehörig als Österreich – von den Ex-Jugoslawen votierten 71 Prozent hingegen für die neue Heimat. Ein weiterer Gegensatz zur letzteren Gruppe: Eine Mehrheit der Türken glaubt, benachteil­igt zu werden, weil sie zugewander­t ist. (jo, sterk)

Debatte um Referendum S. 13

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