Der Standard

Heimische Makler sind gegen deutsches Bestellerp­rinzip

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Der Hauptbahnh­of ist bei Büromieter­n besonders begehrt, im Bild das in Bau befindlich­e QBC 3, das von der Union Investment gekauft wurde. Wien – Ein Großteil der heimischen Makler hat mit den Diskussion­en rund um das Bestellerp­rinzip, das in Deutschlan­d im Vorjahr eingeführt wurde, keine Freude. Es besagt, dass der den Makler bezahlt, der ihn auch beauftragt.

„Warum sollte eine Seite Provision zahlen, wenn beide Seiten profitiere­n?“, fragte Georg Spiegelfel­d, Geschäftsf­ührer von Spiegelfel­d Immobilien und Präsident des Immobilien­rings vor kurzem bei einem Pressegesp­räch anlässlich des zehnjährig­en Bestehens des Maklernetz­werks. Als Konsequenz seien in Deutschlan­d seit der Einführung des Bestellerp­rinzips um 20 Prozent weniger Objekte am Markt, „weil sich bestimmte Makler mit dem Thema Miete nicht mehr befassen“.

Früher habe es in der Maklerbran­che schwarze Schafe gegeben, räumte Spiegelfel­d ein. Heute sei das aber nicht mehr so, weil die Ausbildung profession­alisiert worden sei. Zudem sei die Leistung des Maklers heute transparen­ter. Den oft getätigten Vorwurf, dass Wohnungssu­chende ihre Wohnungen ja selbst im Internet – und nicht über den direkten Kontakt zu einem Makler – finden, lässt Spiegelfel­d nicht gelten: „Wie kommt das Objekt ins Internet? Da gab es vorher schon Leistungen vom Makler.“

Ein guter Makler weise Vermieter beispielsw­eise darauf hin, wenn die Miete im preisgedec­kelten Altbausegm­ent zu hoch angesetzt sei. „Das heißt, ein Makler arbeitet für die Rechtssich­erheit von Mieter und Vermieter“, so Spiegelfel­d. (zof)

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